Neurologie

Ibuprofen senkt Parkinson-Risiko

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Ibuprofen schützt nach einer US-Studie vor Parkinson. Bei regelmäßiger Einnahme des Schmerzmittels sinkt demnach das Erkrankungsrisiko um 38 Prozent. Allerdings raten die Forscher aufgrund der Nebenwirkungen vor einer vorsorglichen Einnahme ab. Die Ergebnisse der Untersuchung sind im Fachblatt „Neurology“ veröffentlicht.

Die Wissenschaftler der Harvard Medical School in Boston hatten die Daten von 136.000 Männern und Frauen ausgewertet, die seit mehr als zehn Jahren regelmäßig Fragebögen zur Anwendung von Schmerzmitteln ausfüllen. Alle Probanden waren zu Beginn der Studie gesund; innerhalb der ersten sechs Jahre traten knapp 300 Parkinson-Neuerkrankungen auf.

Bei Personen, die regelmäßig Ibuprofen einnahmen, lag das Parkinson-Risiko signifikant niedriger als in anderen Gruppen. Bei anderen Analgetika war der Effekt nicht beobachten. Die Forscher werteten zudem fünf weitere Studien aus und kamen zu ähnlichen Ergebnissen.

Über welchen Mechanismus Ibuprofen vor Parkinson schützen könnte, ist noch unklar. Da der Wirkstoff den Forschern zufolge Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptoren (PPAR) aktiviert, könnten Stressreaktionen im Gehirn unterbunden werden. Die Wissenschaftler würden außerdem gerne wissen, ob Ibuprofen auch die Progression der Erkrankung verlangsamen kann.

Kritiker weisen darauf hin, dass die Manifestation von Parkinson bis zu 20 Jahre dauern könne und daher der ausgewertete Zeitraum zu kurz sei. Die Studie läuft weiter.

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