Schweinegrippe

Erreger bindet an Lungen-Rezeptoren

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Schweinegrippe-Infektionen verlaufen in der Regel zwar relativ mild, als Komplikation können aber Lungenentzündungen auftreten. Forscher aus den USA und aus Großbritannien haben herausgefunden, dass der Erreger der Influenza A/H1N1 bis tief in die Lunge vordringt. Dagegen kommen bei der saisonalen Influenza öfter Bronchitis und andere Erkrankungen der oberen Atemwege vor.

Bei Autopsien an 100 Todesopfern der Schweinegrippe hatten Wissenschaftler der US-Gesundheitsbehörde CDC besonders häufig Entzündungen in tieferen Abschnitten der Lunge und eine Schädigung der Alveolen festgestellt. Die autopsierten Personen waren im Mittel 38 Jahre alt und hatten zu 90 Prozent eine Veranlagung für schwere Erkrankungen. So war fast die Hälfte den Wissenschaftlern zufolge übergewichtig, jeder vierte hatte Herzprobleme und jeder fünfte Asthma.

Das Bindungsverhalten des Schweinegrippeerregers H1N1 und des saisonalen H1N1-Virus hatten parallel Forscher des Londoner Imperial College mit Hilfe eines Microarrays experimentell untersucht. Beide Virusstämme binden an so genannte alpha2-6-Rezeptoren, die in Nase, Hals und den oberen Luftwegen vorkommen.

Das pandemische Virus kann darüber hinaus auch an alpha2-3-Rezeptoren in tieferen Lungenabschnitten binden. Das sei auch der Grund, weshalb bei Erkrankungen mit dem Schweinegrippevirus öfter schwere Lungenentzündungen auftreten.

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