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Kytta: Rückruf vom Rückruf

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Berlin -

Fehler passieren auch den Besten, und auch Arzneimittelrückrufe sind nicht frei von Pannen. Merck musste in der vergangenen Woche knapp 80 Chargen seiner Schmerzsalbe „Kytta geruchsneutral“ vom Markt nehmen. In der langen Tabelle kam es zu einer Verwechslung – jetzt müssen die Apotheken ihre Lagerbestände noch einmal kontrollieren.

Die Haltbarkeit für den Beinwellwurzel-Fluidextrakt wurde auf 24 Monate verkürzt. Grund war eine Gehaltsunterschreibung eines analytischen Markers am Ende der Laufzeit. Um die pharmazeutische Qualität zu gewährleisten, werden Cremes mit der bisherigen Haltbarkeit von 36 Monaten zurückgerufen. Betroffen waren alle Chargen, die mit den Ziffern 301 oder 302 enden.

Merck stellte ein vierseitiges Rückrufformular zur Verfügung, in dem tabellarisch alle betroffenen Chargen aufgeführt waren. Die Packungen sollten über den Großhandel an den Dienstleister Pharmlog zurückgeschickt werden. „Bitte beachten Sie, dass nur die hier aufgelisteten Arzneimittel über den pharmazeutischen Großhandel zurückgegeben werden können“, hieß es am Ende des Formulars.

Allerdings war ein Fehler* unterlaufen: Statt der Charge 90702301 hätte eigentlich die 92702301 zurückgeschickt werden sollen. Das holt der Hersteller jetzt nach; ebenfalls mit dem Hinweis, keine anderen Packungen unterzumogeln.

Rückrufe gibt es auch von anderen Herstellern: Biomo hat das Antibiotikum Ciprofloxacin aus dem Sortiment genommen; weil die Zulassung erloschen ist, werden alle Chargen der Stärken 100, 250, 500 und 750 mg sowie alle Packungsgrößen à 10 und 20 Filmtabletten vom Markt genommen.

Lomapharm hat aus einer Apotheke eine Reklamation erhalten: Beim Folsäure-Präparat à 5 mg war in einer Tablette eine metallische Verunreinigung gefunden worden. Vorsorglich werden die Chargen LG0591, LG0592 und LG0593 der Packungsgrößen 20, 50 und 100 Stück zurückgerufen. Weitere Chargen sind nicht betroffen.

S&K hat bei Meclosorb-Crème (Meclocyclin) Auffälligkeiten hinsichtlich Optik und Homogenität festgestellt. Ein Risiko für die Patienten gibt es nach Herstellerangaben nicht, trotzdem muss die Charge 0210131 zurück.

* Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hatte es geheißen, Merck sei ein Fehler unterlaufen. Das Unternehmen weist aber daraufhin, dass der Fehler in der Chargennummer bei der Drucksetzung entstanden ist. Wir bitten, dies zu entschuldigen.

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