Schnee, Eis und Glätte

Wenn der Traktor die Medikamente bringt

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Berlin -

Das Winterwetter hat in einigen Regionen Deutschlands voll zugeschlagen. Zum teil wurde sogar der Apothekenbetrieb auf das Nötigste heruntergefahren. Apotheker Jörn Graé aus Haltern am See musste kreativ werden. Dort wurden in der vergangenen Woche die Medikamente per Traktor ausgeliefert.

„Es ist schon eine sehr außergewöhnliche Wettersituation“, meint Graé. Trotz Schnee, Eis und Kälte seien einige Kunden jedoch auf die Versorgung angewiesen. Normalerweise fährt der Botendienst der Apotheke mehrmals täglich raus – das Schneechaos machte dies jedoch unmöglich. „Mit dem Auto war das nicht zu bewältigen“, erklärt der Apotheker. „Glücklicherweise haben wir im Ort eine gute Gemeinschaft“, freut sich Graé. So sprang kurzerhand ein befreundeter Landwirt mit seinem Traktor ein. Ein besondere Botendienstfahrzeug holte die Lieferungen bei der Apotheke ab.

Besonders der Montag habe große Probleme bereitet. Einige Ärzte in der Gegend hatten ihre Sprechzeiten aufgrund des Wetters bereits reduziert, auch in der Apotheke war es zunächst ruhiger als sonst. „Später kamen die Leute dann eher geballt, sobald die Streufahrzeuge den Weg freigemacht hatten.“ Auch die Belieferung durch die Großhändler war in einigen Gegenden problematisch. In Haltern wurden ebenfalls fast alle Touren gekürzt. „Von drei Touren ist meist nur eine gekommen“, berichtet der Apotheker.

Aufgrund des Wetters seien vermehrt Anfragen gekommen, ob Medikamente ausgeliefert werden können. Rund 30 Adressen wurden mit dem Traktor angefahren. Vor allem ältere Kunden seien verunsichert gewesen und hätten das Angebot gerne in Anspruch genommen. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Alle waren sehr froh, dass sie ihre benötigten Medikamente erhalten konnten“, erklärt Graé. In den darauffolgenden Tagen habe sich die Wettersituation dann wieder entspannt, am Freitag konnte der Botendienst schließlich wieder mit dem Auto bestritten werden.

 

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