Wochenrückblick

Koalition sucht sich, Gehe erklärt sich, Teva trennt sich

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Berlin -

Union und SPD verhandeln in Berlin über die künftige Gesundheitspolitik der Großen Koalition, Teva trennt sich von Konzernchef Dr. Jeremy Levin und erneut sind Apotheken von Abmahnungen betroffen – was diese Woche wichtig war.

Der Start der Koalitionsverhandlungen in der Arbeitsgruppe Gesundheit war irgendwie schleppend. Bezeichnend, dass CDU-Spitzenverhandler Jens Spahn bemerkte, man wolle sich erst am Ende streiten. Wieso eigentlich? Unter der Woche kam Leben in die Bude, weil die Experten doch wieder ein Milliardenloch bei den Kassen gefunden haben. Jetzt beginnt das Zittern, wer das Loch stopfen soll. Humorvolle Apotheker haben schon vorgeschlagen, ein 500-Millionen-Sonderopfer anzubieten, um Schlimmeres zu verhindern.

Nicht zu verhindern scheinen derzeit Abmahnungen zu sein. Irgendwas findet sich offenbar in jeder Offizin, und die Apotheken geraten seit Monaten regelmäßig zwischen die Herstellerfronten – so auch in dieser Woche. Leider: Die Sache scheint sich zum Trend zu entwickeln, ein Ende ist nicht in Sicht.

Zu Ende ist dagegen schon nach nicht einmal zwei Jahren die Zeit von Dr. Jeremy Levin an der Spitze des Generika-Primus Teva. Die Zahlen wurden roter, der Aktienkurs war auf Talfahrt. Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, muss der Trainer gehen. Das Geschäft ist brutal.

Trifft auch auf Zyto-Ausschreibungen zu. Wenn sich schon die Gewinner beschweren, wie soll es da erst den Verlierern gehen? Der AOK Hessen kann das egal sein. Sparen ist erste Kassenpflicht. Mal sehen, wie lange der Markt das mitmacht, Konzentrationen sind spürbar.

Die Großhändler müssen sich dagegen mit einem neuen Konkurrenten befassen, auch wenn sie das nicht gerne zugeben. Gehe-Chef André Blümel erlkärt, warum weniger Touren nicht gefragt sind und trotzmde kommen könnten.

Der Bundesgerichtshof darf sich nicht noch einmal mit Vitalsana befassen, weil sich die Versandapotheke mit der Wettbewerbszentrale geeinigt hat. Der Deal mag am Ende die beste Option gewesen sein, aber jetzt fehlt das Grundsatzurteil.

Dafür konnten die Karlsruher Richter in Ruhe die Begründung zu ihren Rx-Boni-Urteilen verfassen. Jetzt ist klar, was spürbar ist. Tut nur keinem mehr weh, weil Schwarz-Gelb Schluss gemacht hat mit diesem Quatsch. Wer sagt's DocMorris?

Die ABDA braucht Image. So etwas lässt sich zum Glück kaufen. In Münster. Für sechs Millionen dürfen die Kreativen von Cyrano booken, eventmanagen, timelinen und virale Kampagnen säen.

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