Was ist los bei KLS?

Täglich Ärger mit dem Automaten

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Berlin -

Markus Cebulla, Inhaber der Mühlen Apotheke in Krefeld, hat seinen KLS-Automaten im Oktober 2021 bestellt. Der Einbau sollte im darauffolgenden Frühsommer stattfinden, musste seitens der Firma aber auf Juli verschoben werden. Erschienen ist zum vereinbarten Termin niemand. Letztlich konnte der Kommissionierer im Oktober eingebaut werden. Allerdings läuft die Maschine bis heute nicht problemlos.

Von Beginn an habe dieser Automat ihm Probleme gemacht, berichtet Cebulla. Eigentlich habe er zunächst mit einem Konkurrenzprodukt geliebäugelt. „Aber KLS hatte versprochen, es besser zu können.“ Es habe von seitens des Unternehmens mehrere Terminverschiebungen nach hinten gegeben. Zum ausgemachten Einbautermin sei dann einfach niemand erschienen.

Von der Bestellung zum Einbau: Ein Jahr!

Auf telefonische Nachfrage Cebullas verabredete man sich ein drittes Mal erneut, und zwar auf Oktober vergangenen Jahres. „Fünf Tage sollte der Einbau in Anspruch nehmen. Gedauert hat es ganze zwei Monate. Bis heute ist er weder fertig, noch vernünftig betriebsfähig. Zum Beispiel ist der Lift nur provisorisch verkleidet. Seit einem halben Jahr verspricht mir die Firma, dass ein Tischler kommt und sich um die Verkleidung kümmert.“ Bisher werde er mit Thermoplast geschützt.

Erst im Dezember sei der KLS so halbwegs in Betrieb genommen worden. „Bis heute gibt es tagtäglich Fehler und Störungen.“ Anfänglich habe der Lift die Ware mit 75 Dezibel ausgeklappt – bei jeder einzelnen Packung eine enorme Geräuschbelästigung. „Der ganze Turm hat gewackelt“, berichtet Cebulla. Dieses Problem sei inzwischen zwar einigermaßen behoben. „Dennoch ist es nach wie vor zu laut. Das bestätigte mir auch schon so mancher KLS-Mitarbeiter vor Ort.“

Eingebaut wurde der KLS im zugehörigen Keller des Gebäudes, um im Backoffice und dem HV neuen Platz schaffen zu können. „Das habe ich mir so gewünscht und KLS hat hier individuelle Lösungen angeboten und auch versprochen. Bis in den HV können Arzneimittel aber an gefühlt 20 Stellen hängenbleiben – und das tun sie.“

Eine Fehlermeldung gebe es auch nicht. Kürzlich habe es an einem Band sogar einen Motortotalschaden gegeben – nach nur sechs Monaten Betriebszeit. „Es gab auch schon Stunden, an denen das Ding komplett stillstand. Da hat man irgendwann keine Lust mehr. Und jedes Mal muss man runter in den Keller. Es wird sich zwar von Technikern und Hotline meistens schnell gekümmert, jedoch wären keine Fehler besser. So kann es nicht bleiben.“

Das Erkennen von Verfalldaten gelinge dem KLS ebenso nicht. Hunderte Packungen mussten schon manuell ausgelagert und kontrolliert werden. „Das kostet Zeit, Geld und Nerven.“

Zu wenig Platz

Cebulla hat den Automaten für 12.000 Packungen bestellt. Tatsächlich fasst der KLS lediglich 8000 bis 9000. „Mir fehlt hier enorm bestellte und bezahlte Kapazität.“ Ein Techniker habe sich vor Ort die Problematik rund um die Ausfälle angesehen und einen Umbau vorgeschlagen.

Damit würde allerdings nochmal Kapazität eingebüßt werden. Nach einem Treffen mit der Geschäftsführung will man diesen Plan weiterverfolgen, um die gewünschte Lösung im Keller beibehalten zu können. „Uns läuft aber die Zeit davon“, klagt Cebulla, denn im herannahenden Herbst und Winter will er seinem Team diese Umstände nicht zumuten.

„Wir hoffen auf die Kompetenz von KLS, die Probleme nun ein für allemal in den Griff zu bekommen – die Kellerlösung wäre für mich weiterhin die beste Lösung, ansonsten muss ich mich auf dem Markt nochmal umsehen“, so der Apotheker, der auf ein baldiges positives Ende dieser zähen Geschichte hofft.

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