Suchtkrankheiten

Rauchverbot spart 150 Millionen Euro

, Uhr
Berlin -

Das Rauchverbot in deutschen Gaststätten hat nach Ansicht von Wissenschaftlern zu einem Rückgang von Herzinfarkten beigetragen. Schon ein Jahr nach Einführung der Nichtraucherschutzgesetze 2007 und 2008 gingen Klinikbehandlungen wegen Herzinfarkten um 8,6 Prozent zurück, heißt es in einer Studie, die 2012 federführend vom Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung erarbeitet wurde. Sie basiert auf den Daten von 3,7 Millionen Versicherten der Krankenkasse DAK.

Die Gesetze hatten insgesamt mehr als 35.000 schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert, wie aus der Studie hervorgeht. Für diese Behandlungen in Kliniken hätten die Krankenkassen sonst rund 150 Millionen Euro ausgeben müssen.

Auch wer selbst im Alter noch mit dem Rauchen aufhört, senkt das Risiko eines Herzinfarkts und Schlaganfalls innerhalb kürzester Zeit erheblich. Das ergab eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), für die Daten von 8807 Saarländern im Alter von 50 bis 74 Jahren ausgewertet wurden. „Wir konnten zeigen, dass Raucher ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben wie Nichtraucher“, sagte Studienleiter Hermann Brenner laut Mitteilung des DKFZ.

Ein 60 Jahre alter Raucher habe beispielsweise ein Herzinfarkt-Risiko wie ein 79 Jahre alter Nichtraucher und ein Risiko für einen Schlaganfall wie ein 69 Jahre alter Nichtraucher. Der positive Effekt bei einem Ausstieg aus dem Rauchen mache sich bereits nach kurzer Zeit bemerkbar: Verglichen mit Personen, die weiterhin rauchten, sei das Risiko für die beiden Erkrankungen bereits während der ersten fünf Jahre nach der letzten Zigarette mehr als 40 Prozent niedriger.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Vergütung ist „unwürdig“
Apotheken-Späti oder Honorarerhöhung
„Apothekenreform ist weitgehend fertig“
Lauterbach: Nicht jede Apotheke mit Apotheker
Mehr aus Ressort
Jahrgangsbester übernimmt in 2. Generation
Hochbegabt: Lieber Inhaber als Industriekarriere

APOTHEKE ADHOC Debatte