Statistik

Nur leichte Schwankungen bei Krankenstand

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Berlin -

Die Zahl der krankheitsbedingten Ausfallstage in Deutschland erreichte 2015 mit 587 Millionen eine neue Rekordmarke. Der deutschen Wirtschaft gehen im Jahr mehr als 100 Milliarden Euro durch Krankmeldungen verloren. Die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung ging im Jahr 2015 dagegen im Vergleich leicht zurück.

Jeder Arbeitnehmer hat im Jahr 2015 durchschnittlich an 15,2 Tagen wegen Krankheit gefehlt. 2014 waren es noch 14,4 Tage. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf den noch unveröffentlichten Bericht der Bundesregierung „über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ (SUGA). Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin wies jedoch nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa darauf hin, dass in dieser Zeit die Zahl der Arbeitnehmer um etwa eine Million gestiegen sei und auch die Arbeitskosten zulegten, sodass ein Anstieg hier zu erwarten gewesen sei.

Insgesamt fielen vergangenes Jahr 587,4 Millionen Arbeitstage wegen Krankheit aus und damit 44 Millionen mehr als 2014. Allein durch den krankheitsbedingten Produktionsausfall ist den Betrieben im Jahr 2015 ein Schaden von 64 Milliarden Euro entstanden, sieben Milliarden mehr als im Vorjahr. Der volkswirtschaftliche Schaden soll jedoch weitaus größer sein. Medienberichten zufolge schätzen die Forscher den Verlust von Bruttowertschöpfung, also den Wert der nicht produzierten Waren und Dienstleistungen, auf insgesamt 131 Milliarden Euro. Das entspreche rund vier Prozent der Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik Deutschland.

Jeder Krankheitstag kostete damit 109 Euro Produktionsausfall. Im Vorjahr waren es noch 105 Euro. Die verloren gegangene Produktivleistung schlägt sogar mit 193 Euro zu Buche. Je Arbeitnehmer summiert sich der Schaden auf 2.926 Euro im Jahr.

Die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung ging im Jahr 2015 dagegen im Vergleich leicht zurück. Sie betrug im vergangenen Jahr rund 11,7 Tage, gegenüber 12,2 Tagen im Jahr 2014 und 11,8 Tagen 2013. Die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit sind Muskel-Skelett-Erkrankungen. Auch Depression führt immer häufiger zu gesundheitsbedingtem Fehlen. Psychische Störungen und Verhaltensstörungen sowie Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems waren zusammen für 217 Millionen und damit mehr als ein Drittel aller Arbeitsunfähigkeitstage verantwortlich.

Die meisten Krankheitstage gab es im Bereich Öffentliche Verwaltung. Im Schnitt meldete sich bei den Behörden jeder Beschäftigte 1,71 Mal im Jahr krank. Es folgen die Bereiche Metallerzeugung mit 1,63 und Chemie mit 1,61 Krankmeldungen. Die wenigsten Krankenfälle wurden in der Land- und Forstwirtschaft (0,72 Krankmeldungen), im Gastgewerbe (0,74) sowie in der Informations- und Kommunikationsbranche (1,07) registriert.

Allerdings dauern gesundheitsbedingte Auszeiten in der Land- und Forstwirtschaft überdurchschnittlich lang, nämlich 14,6 Tage je Krankschreibung, im Verkehrs- und Lagerbereich sind es 14,2 Tage je Krankschreibung, in der Nahrungs- und Genussbranche 13,5 Tage. Die kürzesten Krankheits-Fehlzeiten gab es mit jeweils 9,3 Tagen im Finanz- und Versicherungsgewerbe sowie im Bereich Erziehung und Unterricht.

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