Nikotinabhängigkeit

Endlich Nichtraucher – per Video?

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Berlin -

Rauchen kann tödlich sein. Rauchen schwärzt die Lunge. Und Rauchen macht kurzatmig, das weiß jeder. Jetzt kann man es mit eigenen Augen sehen – in diesem Kurzvideo. Sechs drastische Sekunden.

Wer das Video anklickt, sollte sich nicht leicht ekeln. Denn man sieht eine grau-schwarze Lunge. Sie ist klein und hängt praktisch frei im Raum. Ein Schlauch ist an ihr befestigt. Erst bewegt sie sich gar nicht, dann wird sie ein wenig größer. Anscheinend strömt Luft durch den Schlauch.

Dann ein harter Schnitt: Wieder eine Lunge, viel größer als der geschädigte Vorgänger. Wieder strömt Luft ein, doch diesmal ist die Reaktion ganz anders: Die Flügel blähen sich auf, werden röter und heller. So sieht es aus, wenn ein Mensch mit einem gesunden Organ atmet.

Das Video verbreitet sich gerade viral im Netz. Hochgeladen hatte es Devon Arbelo schon vor ein paar Monaten. Bisher blieb der Film eher unbeachtet: Auf der Plattform Vine hat Arbelo derzeit knapp 3000 Follower.

Ob das Video Nikotinabhängige vom Tabak fernhalten wird? Trotz Aufklärungskampagnen und Warnungen auf Zigarettenschachteln rauchen in Deutschland nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) derzeit rund 30 Prozent der Erwachsenen; insgesamt etwa 20 Millionen Menschen.

33 Prozent aller Männer sind Raucher, 27 Prozent der Frauen. Der Raucheranteil ist den Angaben zufolge bei jüngeren Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren besonders hoch.

Laut BZgA gilt Rauchen als der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für die Entstehung von Krebs, insbesondere von Lungen- und Bronchialkrebs. Doch auch Blasen-, Speiseröhren-, Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs stehen in Zusammenhang mit dem Rauchen.

Rauchstopp lohnt sich in jedem Alter, heißt es von der BZgA. Doch je früher im Leben auf Zigaretten verzichtet wird, desto stärker ist der positive Effekt. So hat sich zum Beispiel das Lungenkrebsrisiko eines Exrauchers nach zehn Jahren halbiert – im Vergleich zu einer Person, die unverändert weiter geraucht hat.

2012 waren Lungen- und Bronchialkrebs die am häufigsten auftretenden Krebsformen mit Todesfolge in Deutschland, so das Statistische Bundesamt. Mehr als 44.000 Menschen starben an diesen Krebserkrankungen.

Weltweit sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO jährlich mehr als fünf Millionen Menschen an den Folgen ihrer Nikotinsucht.

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