Landsberger Apotheker als Frühwarnsystem Hagen Schulz, 19.07.2019 14:55 Uhr
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Die Lech Apotheke im bayerischen Landsberg wird künftig besonders demenzfreundlich gestaltet. Inhaber Marc Schmid und sein Team nahmen an entsprechenden Schulungen teil. Foto: Lech Apotheke
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Schmid wurde vom Landratsamt Landsberg und der Bayerischen Apothekerkammer zu den Schulungen eingeladen. Dort wurde gelehrt, Demenzsymptome frühzeitig zu erkennen. Foto: Lech Apotheke
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Neben Infomaterial zum Thema Demenz und Adresslisten von Ansprechpartnern, wird es in der Offizin künftig auch Hilfsmittel geben, damit Erkrankte sich dort besser zurechtfinden. Foto: Lech Apotheke
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Landratsamt, Apothekerkammer und Deutsche Alzheimer Gesellschaft nutzen die Schulungen, um ihr Netzwerk zu erweitern und mehr Demenz-Erkrankten frühzeitig helfen zu können. Foto: Lech Apotheke
Berlin - Die Alterung der Gesellschaft führt unter anderem dazu, dass die Zahl der Demenzerkrankungen deutlich ansteigt. Die Apotheker im Landkreis Landsberg wurden nun geschult, Symptome frühzeitig erkennen, um den Betroffenen besser helfen zu können. Die Schulungen sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit des Landratsamtes Landsberg, der Bayerischen Apothekerkammer und der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Teilgenommen hatte auch das Team von Marc Schmid, Inhaber der Lech Apotheke.
Noch seien die Eindrücke sehr frisch, berichtet Schmid von den Schulungen. Gerade sind der Apotheker und seine Mitarbeiter dabei, das Gelernte umzusetzen, um dem neuen Titel „Demenzfreundliche Apotheke“ gerecht zu werden. Dazu gehört auch, die Spezialisierung der Lech Apotheke bekannt zu machen. Beiträge in den sozialen Netzwerke und Flyer sollen hierfür zum Einsatz kommen, auch die Homepage wird entsprechend aktualisiert.
Auf Einladung des Landratsamtes und der Apothekerkammer kamen insgesamt sieben Apothekerteams zusammen und wurden in Vorträgen für das Thema Demenz sensibilisiert. „Man kann die Krankheit recht früh erkennen, doch wir schieben die Anzeichen noch zu oft beiseite“, sagt Schmid. Auch, weil es schwierig sei, Kunden in der Apotheke direkt und persönlich zur Erkrankung anzusprechen.
Helfen soll der verstärkte Einsatz von Infomaterial. Fällt den Apothekern etwas auf, legen sie ihrem Kunden einen Flyer in die Einkaufstüte. Auf diesem sind neben Informationen zur Demenz auch Adressen mit Ansprechpartnern aufgelistet. „Viele legen die Flyer zwar erstmal weg. Doch wer an sich selbst bestimmte Anzeichen merkt, nimmt ihn sicher noch zur Hand und erfährt dann umgehend Hilfe“, erzählt Schmid. In der Apotheke können selbst zudem Hilfsmittel, sogenannte Anker, eingerichtet werden, damit sich die Erkrankten stets zurechtfinden. Wie genau diese gestaltet werden sollen, ist derzeit noch in Planung.
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