Eier-Skandal

Fipronil: Bürger sollen schneller informiert werden

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Berlin -

Insektengift im Ei: Im Sommer erreichte die Nachricht die Europäer erst mit großer Verspätung. Das soll sich nicht wiederholen.

Nach dem Fipronil-Eier-Skandal versprechen die EU-Länder, die Bürger künftig schneller über Gefahren im Essen informieren. So könnte es künftig in jedem Land „Beauftragte für Lebensmittelsicherheit“ geben, die wichtige Erkenntnisse rasch sammeln und weitergeben. Dies teilte EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis nach einem Treffen mit Experten aus Deutschland und den übrigen EU-Ländern in Brüssel mit. Deutschland steht hinter diesem Vorschlag.

Das Insektengift Fipronil war im Sommer in mindestens 45 Ländern in Millionen von Eiern aufgetaucht, auch in 26 der 28 EU-Staaten. Das Mittel soll illegal gegen Schädlinge in Ställen eingesetzt worden sein. In den Niederlanden hatten Behörden schon voriges Jahr Hinweise darauf, im Sommer fanden belgische Behörden dann tatsächlich Spuren von Fipronil in Eiern. Die Öffentlichkeit erfuhr aber erst mehr als zwei Wochen später davon, als am 20. Juli über das EU-Schnellwarnsystem RASFF die anderen Mitgliedstaaten informiert wurden. Viele Eier waren da schon gegessen.

Deutschland machte zusammen mit Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Österreich Vorschläge, um so etwas künftig zu verhindern. Dazu zählt auch der Lebensmittel-Beauftragte – zum Beispiel ein hoher Beamter im Agrarministerium, der Informationen auf EU-Ebene verfolgt und weitergibt. Diese Vorschläge hätten Unterstützung bekommen, hieß es nach dem Brüsseler Treffen.

Andriukaitis sagte, künftig solle es schneller eine gemeinsame Einschätzung möglicher Gefahren geben. Das Schnellwarnsystem RASFF soll enger mit dem System für Verwaltungszusammenarbeit AAC verzahnt werden. Dass die Niederlande und Belgien die übrigen EU-Staaten schleppend über das Fipronil-Risiko informierten, soll indes folgenlos bleiben. „Es geht hier nicht um Sanktionen“, sagte Andriukaitis.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert viel weitreichendere Maßnahmen. „Lebensmittel müssen entlang der gesamten Lieferkette rückverfolgbar sein“, erklärte der Verband. Den Verbrauchern dürften nicht länger Alibi-Lösungen aufgetischt werden.

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