Unverständnis für Protest

FAZ: „Apotheker müssen Gewinne öffentlich machen“

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Berlin -

Der Apothekenprotest gewinnt zunehmend an öffentlicher Aufmerksamkeit und ruft auch Kritiker auf den Plan: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) haben die Argumente der Apothekerschaft noch nicht abgeholt, man „klage auf hohem Niveau“, solange die Gewinne nicht transparent gemacht würden.

Es sei zwar kein Warnstreik wie bei der Bahn, „laufe für die Öffentlichkeit aber aufs Gleiche hinaus“, heißt es in einem Kommentar in der FAZ. „In Aushängen bitten die Betriebe die Patienten geschickt um Verständnis.“ Die Argumente der Apotheken – Lieferengpässe, stagnierendes Honorar und fehlendes Personal – seien „nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig“, Korrelationen seien keine Kausalitäten. Es gebe schließlich immer mehr Apotheker:innen, Studierende und Lehrlinge.

Apotheken nur schlecht verteilt

Es seien auch nicht zu wenig Apotheken, diese seien viel mehr schlecht verteilt: „In vielen Städten gibt es in jeder dritten Straße eine Pharmazie, auf dem Land aber fehlen sie zuweilen. Hier müsste es Niederlassungsanreize geben, darauf sollten sich Politik und Lobbyisten konzen­trieren, nicht auf das Schwarze-Peter-Spiel, dass die Gegenseite angeblich mit falschen Zahlen hantiere“, so der Autor mit Blick auf die Antwort der Abda auf das Faktenblatt des BMG, das Anfang der Woche veröffentlicht worden war.

Tatsächlich habe der Gesundheitsminister wohl steigende Umsätze mit steigenden Ergebnissen verwechselt, aber auch Lauterbachs Argument „sticht“: Apotheken hätten in der Corona-Zeit „für viel Arbeit viel Geld“ erhalten.

„Gewinne transparent machen“

Die FAZ liefert auch noch einen Lösungsvorschlag: „Man müsste die Gewinne transparent machen, um zu sehen, wie gut oder schlecht es den Apotheken wirklich geht. Solange das nicht geschieht, entsteht der Eindruck eines Klagens auf hohem Niveau.“ Die Klage wirke überzogen, das Verständnis für die Arbeitsniederlegung am Mittwoch sei daher gering.

Auch ein SWR-Reporter hatte Ende Mai einen kritischen Kommentar zum Apothekenprotest geschrieben, Murat Baskur, Inhaber der Apotheke im Seerheincenter in Konstanz, reagierte darauf und setzte sich mit dem Journalisten direkt in Verbindung, um ihn über einige Missverständnisse aufzuklären.

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