Prävention in der Apotheke

Expertin warnt: Neue Mücken, neue Risiken

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Berlin -

Mit dem Klimawandel breiten sich in Deutschland und Europa immer mehr mückenübertragene Infektionskrankheiten aus. „Infektionskrankheiten, die früher nur in den Tropen auftauchten, können inzwischen auch bei einem Urlaub am Mittelmeer oder sogar in Deutschland übertragen werden“, erklärt Professor Dr. Clarissa Prazeres da Costa. Apotheken seien eine niedrigschwellige Anlaufstelle für die Beratung.

Mücken können eine Reihe von Infektionskrankheiten übertragen, darunter Malaria, Dengue, das West-Nil-Virus, Gelbfieber, Zika oder Leishmaniose, erklärt die Expertin. Inzwischen seien solche früher als Tropenkrankheiten bekannten Infektionen auch in Deutschland anzutreffen. Sie verbreiteten sich über die Asiatische Tigermücke, die mittlerweile auch hierzulande heimisch sei, so da Costa. „Die Apotheken sind eine niedrigschwellige Anlaufstelle für die Impfberatung, die Reise- und Expositionsprophylaxe“, so Da Costa.

Im Mittelmeerraum gewinne zudem die kutane Leishmaniose an Bedeutung – eine Parasitenerkrankung der Haut, die durch Schmetterlingsmücken übertragen wird. Zwar sei sie behandelbar, führe jedoch immer zu Narbenbildung.

Pro Jahr erkrankten weltweit rund 390 Millionen Menschen an Dengue, erklärte da Costa. Die Infektionskrankheit sei vermeidbar, aber bislang nicht behandelbar. Gegen Dengue ist ein Impfstoff verfügbar, der derzeit in den meisten Ländern Europas nur Reisenden in Tropengebiete empfohlen werde, die bereits einmal eine Dengue-Virus-Infektion durchgemacht hätten.

Auf Balkonen und in Gärten sollten möglichst keine offenen Wasserflächen stehen bleiben, riet da Costa – denn sie fördern die Mückenvermehrung. „Wenn sich offenes Wasser nicht vermeiden lässt, sollten Sie zumindest mit einem Tropfen Spülmittel die Wasseroberfläche benetzten. So lässt sich verhindern, dass die Larven der Mücken hier Halt finden.“ Bei Reisen sei ein guter Mückenschutz unverzichtbar.

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