Ersties: „Es ist komisch, kein Überstreber mehr zu sein“ APOTHEKE ADHOC, 03.12.2018 08:58 Uhr
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Die Mensa ist verlockender als die Bibliothek: Die neue Freiheit kann auch eine Herausforderung für die Selbstdisziplin sein, weiß Pharmazie-Erstie Anne Brechlin. Foto: Anne Brechlin
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Die Reihen werden lichter: Nach über einem Monat zeigen sich bereits erste Abnutzungserscheinungen bei den Pharmazie-Ersties. Foto: Sebastian Reuter
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Einen hohen Entertainmentwert hat so manche Vorlesung im Pharmaziestudium trotzdem noch. Foto: Sebastian Reuter
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Kommt man frisch aus der Erstitaufe – dem Reagenzglassaufen – kann es aber schon einiges schwerer sein, sich 90 Minuten auf Zytologie zu konzentrieren. Dann nickt man auch mal weg. Foto: Sebastian Reuter
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In der Vorlesung zu anorganischer Chemie hingegen kann man sich das nicht erlauben. Die ist echt hart, sind sich alle einig. Foto: Sebastian Reuter
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Nicht ganz so weit, dafür umso schneller: Von der Zulassung bis zum ersten Tag in der Uni verging bei Paul Wohlgemuth nicht mal eine Woche. Er studiert nun in Jena. Foto: Paul Wohlgemuth
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Hinaus in die weite Welt – oder doch nicht? Anne Brechlin hat das Pharmaziestudium begonnen, möchte aber der Heimat verbunden bleiben. Foto: Anne Brechlin
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Seit zwei Wochen ist sie in Greifswald eingeschrieben. Eine große Umstellung war es für sie nicht, sie kannte die Stadt schon sehr gut, weil sie aus der Gegend kommt. Foto: Anne Brechlin
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Ganz anders der ebenfalls frisch gebackene Student Sebastian Reuter. Er ist für das Studium 300 km weit umgezogen, von Oldenburg nach Kiel, das er vorher noch nie betreten hatte. Foto: Sebastian Reuter
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Noch bevor er das erste mal seine neue Wohnung betreten hatte, saß er im Hörsaal. Foto: Anne Brechlin
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Zum Wintersemester 2018/19 hatten sich ingesamt 3980 Studieninteressierte für das Fach Pharmazie beworben. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Studieninteressierte können bundesweit derzeit an 22 Hochschulen Pharmazie studieren. Foto: Elke Hinkelbein
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Die nördlichste der deutschen Pharmazie-Unis ist die Uni Kiel, der Campus ist im Nordwesten der Stadt gelegen. Foto: Louis F. Stahl/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Idyllisch an der Ostsee gelegen, studieren in Greifswald rund 10.400 Studenten. Foto: Wikipedia
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Ein zweites Zuhause für Pharmaziestudenten dürften der Botanische Garten Greifswald sein. Foto: Wikipedia
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An der Universität Hamburg studieren fast 42.900 Menschen. Foto: Merlin Senger/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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An der FU Berlin studieren zukünftige Apothekerinnen und Apotheker am pharmazeutischen Institut im Westen der Stadt. Foto: Peter Kuley/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Geschichte der TU Braunschweig reicht bis ins Jahr 1745 zurück. Pharmazie ist seit 1835 an der Uni vertreten, heute studieren rund 710 junge Leute das Fach. Foto: Brunswyk/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die WWU Münster ist mit rund 44.700 Studierenden und etwa 250 Studiengängen in 15 Fachbereichen eine der größten deutschen Universitäten. Foto: Rüdiger Wölk/Wikipedia CC BY-SA 2.5
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An der Uni Düsseldorf nahm das Fach Pharmazie 1976/1977 den Lehrbetrieb auf. Foto: Hascher Jehle Architektur
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Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zählt rund 19.300 Studenten. Foto: OmiTs/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Seit Sommer 2012 ist das Neue Augusteum am Augustusplatz das Hauptgebäude der Uni Leipzig. Die Hochschule zählr mehr als 29.400 Studierende. Foto: mary G90/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Uni Marburg ist heute die älteste protestantische Universität der Welt. Die pharmazeutischen Institute liegen fast alle im Zentrum der Altstadt. Foto: Uni Marburg/Susanne Langer
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Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hier das Hauptgebäude, ist mit rund 35.600 Studierenden eine der großen Universitäten in Deutschland. Das Pharmazie-Institut ist im Stadtteil Endenich angesiedelt. Foto: Thomas Wolf/Wikipedia CC BY-SA 2.5
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Die Friedrich-Schiller-Universität Jena zählt mehr als 18.200 Studierende und knapp 400 Professorinnen und Professoren. Foto: Vitold Muratov/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main ist eine der fünf größten deutschen Universitäten. Foto: Uni Frankfurt
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Romantisch in den Sonnenuntergang getaucht ist hier der Fachbereich Chemie der Uni Mainz. Foto: Florian Altherr / Wikipedia CC BY-SA 30
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Die Uni Würzburg hat eine der längsten Traditionen, sie wurde im Jahre 1582 gegründet. Foto: Emmerich / Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Universität des Saarlandes in Saarbrücken ist die einzige Uni in diesem Bundesland. Gegenwärtig sind dort über 17.000 Studenten immatrikuliert. Foto: Kondephy/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Universität Heidelberg ist die älteste deutsche Hochschule und zählt rund 30.000 Studierende. Foto: Wikipedia
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Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist mit fast 40.000 Studenten die zweitgrößte unter den Universitäten Bayerns. Die Universität zählt 576 Professorinnen und Professoren. Foto: Uni Erlangen
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Die Universität Regensburg zählt 11 Fakultäten und 182 Lehrstühle. Insgesamt studieren 20.000 Personen an der Hochschule. Foto: Michael Chlistalla/Wikipedia CC BY-SA 3.0
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Die Eberhard Karls Universität in Tübingen zählt zu den ältesten und renommiertesten Hochschulen Europas. Der Fachbereich Pharmazie ist "Auf der Morgenstelle" untergebracht. Foto: Pikarl/Wikipedia
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Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wurde 1457 von Albrecht VI. gegründet. Foto: Wikipedia
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Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ist nach ihrem Gründer Herzog Ludwig IX. sowie dem König Maximilian I. Joseph benannt. Foto: Andreas Praefcke/Wikipedia CC BY 3.0
Berlin - Die erste Prüfung des Studiums ist geschafft, zumindest für die Erstis an der Uni Greifswald. Für Anne Brechlin lief sie erfolgreich, dennoch zeigt sie Selbstzweifel: Mache ich noch genug? Denn die Versuchungen des Studentenlebens sind süß – Selbstdisziplin ist das A und O. APOTHEKE ADHOC begleitet die nächste Apothekergeneration bei ihren ersten Schritten zwischen Hörsaal, Wohnheim und Labor.
„Das war keine krasse Leistung, wir haben ja im ersten Semester noch Welpenschutz“, zeigt sich die 19-Jährige bescheiden. Dabei kann sich eine 1- in der ersten Prüfung durchaus sehen lassen, noch dazu in anorganischer Chemie – wahrlich nicht das leichteste Fach. Allerdings mussten sich die angehenden Pharmazeuten auch keine 90 Minuten schriftlich abkämpfen, sondern wurden mündlich zu zweit geprüft. „Ich bin mit einer Kommilitonin ins Büro des Professors gegangen und habe dort einen Zettel bekommen, auf den ich Reaktionen schreiben musste. Der zweite Teil war dann komplett mündlich zu Fragen aus der Chemie-Vorlesung“, erklärt sie den Ablauf. Ausgerechnet um Elektronen sei es in dem Teil gegangen. Mit deren Darstellung als Wellen steht sie seit Studienbeginn auf Kriegsfuß – doch der Knoten ist geplatzt. „De-Broglie-Wellen, Schrödingergleichung, Heisenbergsche Unschärferelation… ich konnte dem Prof alles erklären. Er sagte zwar, es war nicht ganz perfekt. Aber damit kann ich gut leben.“
Obwohl sie einen hervorragenden Einstieg hingelegt hat, plagen sie aber offensichtlich die Selbstzweifel. „Ich hab irgendwie das Gefühl, im Moment hänge ich ein bisschen hinterher und sollte wieder mehr machen.“ Das gehe zwar den meisten anderen auch so, glaube sie, aber davon geht das Gefühl auch nicht weg. „Ich habe halt in den letzten Wochen ein bisschen mit der Haltung gelebt, alles nachzuholen, was ich in der Schule nicht machen konnte, weil ich damals zu viel gepaukt habe“, erklärt sie.
„Ich habe mich in letzter Zeit viel mit Freunden getroffen und fahre übers Wochenende oft nach Berlin – alles Zeit, in der ich nicht lernen kann. Ich war halt in der Schule ein Überstreber und es jetzt nicht mehr zu sein, finde ich komisch.“ Sorgen, dass sie scheitern könnte, mache sie sich aber nicht, beteuert sie. Im Gegenteil, sie genieße das Studium trotz des Arbeitsaufwandes immer mehr, wie sie versichert.
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