Dermatologika

Warentest kritisiert Wundgels

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Berlin -

Stiftung Warentest weist im aktuellen Heft auf ungeeignete Medikamente bei Hautproblemen hin. Acht häufig verkaufte Produkte wie das Brand- und Wundgel von Medice oder Fenistil Gel von Novartis seien nicht zu empfehlen. Die Tester raten Verbrauchern dagegen, auf Hausmittel zu setzen.

Warentest untersuchte Präparate zur Wundpflege, gegen Juckreiz, Ekzeme oder Sonnenbrand sowie Aknemittel. Die Tester raten bei Wunden zu Produkten mit den Wirkstoffen Zinkoxid oder Dexpanthenol. „Sie reichen vollkommen aus“, heißt es im aktuellen Heft.

Kombinationspräparate dagegen müssten einen Vorteil mitbringen. Bei Medice-Gel etwa sei kein Desinfektionsmittel nötig, da Verbrennungen mit unverletzter Haut nicht desinfiziert werden müssten. Außerdem könne das Produkt Allergien auslösen.

Bei der Pyolysin Salbe (Serumwerk Bernburg) sei die therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen. Außerdem sei die Salbe nicht sinnvoll kombiniert. Salicylsäure etwa könne das Eindringen des Wirkstoffgemischs in die Haut erleichtern, was aber bei Wunden nicht nötig sei.

Auch für Fenistil Gel oder der Systral Creme (Meda) gibt es Kritik: Beide enthielten ein Antihistaminikum, der Wirkstoff dringe aber nicht schnell und tief genug in die Haut ein. Die Beschwerden würden vor allem gelindert, da die Präparate kühlten.

Novartis lässt die Kritik nicht gelten: „Bei Fenistil Gel mit dem Wirkstoff Dimetindenmaleat handelt es sich um ein in Wirksamkeit und Unbedenklichkeit geprüftes Arzneimittel für die lokale Behandlung des Juckreizes bei Hauterkrankungen wie Insektenstichen und Sonnenbrand“, sagt eine Konzernsprecherin. Das Produkt habe sich seit seiner Zulassung im Jahr 1975 bewährt.

Novartis Consumer Health habe ein funktionierendes Pharmakovigilanzsystem, das ständig die Anwendungssicherheit der Produkte überprüfe. Periodische Sicherheitsberichte würden regelmäßig zur Beurteilung für die Zulassungsbehörde erstellt, für Fenistil Gel zuletzt in 2010.

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