Cortison-Nasensprays bestenfalls nur „befriedigend“ APOTHEKE ADHOC, 28.02.2019 12:22 Uhr
Berlin - Die Allergiesaison hat bereits begonnen. In den ersten Apotheken haben die Erkältungsmittel bereits in der Sichtwahl Platz für die Antiallergika gemacht. Wie in jedem Jahr stellt sich die Frage was ist besser? Augentropfen, Nasenspray, Tropfen oder Tablette? Und welche Wirkstoffe sind eigentlich zu empfehlen? Öko-Test ging den Fragen auf den Grund und hat 22 der meistverkauften Präparate bewertet – Homöopathika wurden nicht berücksichtigt. Als Experte stand Professor Manfred Schubert-Zsilavecz zur Seite. Auch wenn für alle Mittel im Test die Wirksamkeit belegt ist, wird nicht in jedem Fall die Bestnote vergeben. Abgestraft werden beispielsweise die Cortison-haltigen Nasensprays und einzelne Augentropfen.
Die gute Nachricht vorweg; 15 der getesteten Arzneimittel wurden mit „sehr gut“ (elf Produkte) oder „gut“ (vier Präparate) bewertet. Laut Öko-Tester sind die Produkte weiterzuempfehlen. Insgesamt wurden sechs Nasensprays, sieben Augentropfen und neun systemisch wirksame Arzneimittel getestet.
Nasensprays: Bewertet wurden zwei Sprays mit Azelastin, eines mit Levocabastin sowie drei Cortison-haltige Rhinologika mit Mometason, Fluticason oder Beclometason. Während die Azelastin-haltigien Sprays die Note „sehr gut“ erhalten und es keine Beanstandungen gibt, kommen die anderen Produkte schlechter weg. Die Sprays mit Levocabastin, Mometason und Fluticason werden mit „befriedigend“ bewertet. Zwar ist deren Wirksamkeit ausreichend belegt, jedoch enthalten die Präparate Benzalkoniumchlorid, PEG/PEG-Derivate. Das Beclometason-haltige Nasenspray wird ebenfalls aufgrund des Konservierungsmittels abgewertet, Punkte Abzug gibt es auch für den Wirkstoff selbst – „ausreichend“ lautet das Gesamtergebnis.
Ist das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid in Nasensprays enthalten, wird um vier Noten abgewertet. Die Begründung ist simpel – die Substanz kann die Zellen schädigen und selbst eine Allergie auslösen. Benzalkoniumchlorid reduziert die Sensibilität der Zellen gegenüber Histamin, es kommt zu Nies- und Juckreiz. Zudem nimmt der Hilfsstoff negativen Einfluss auf die Flimmerhärchen in der Nase und legt diese lahm.
Weil es an der Wirksamkeit von Beclometason nichts zu rütteln gibt, erklärt Öko-Test die Abwertung für die Substanz selbst wie folgt: Laut Experte „Schubert-Zsilavecz nimmt unser Körper diesen Stoff stärker auf als die beiden anderen. Das begünstigt Nebenwirkungen im ganzen Organismus.“ Eine Note Abzug also.
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