"Blöde Geschäfte"

Apotheker gesteht Krankenkassenbetrug

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Ein 46-jähriger Apotheker hat am Dienstag vor dem Konstanzer Landgericht weitgehend gestanden, eine Krankenkasse betrogen zu haben. Der Pharmazeut aus Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) ist angeklagt, mit falschen Abrechnungen von Rezepten die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) um rund 240 000 Euro gebracht zu haben.

Weitgehend geständig war auch der mitangeklagte schwerbehinderte Frührentner. Der 59-Jährige soll die Rezepte für teure Medikamente bei verschiedenen Ärzten in der Region besorgt haben. Dabei ließ er sich die gleiche Arznei vielfach aufschreiben. Die Verordnungen lieferte er dann bei dem Apotheker ab, der dem kranken Rentner die medizinisch notwendigen Präparate aushändigte, die übrigen verschriebenen Medikamente aber bei der Kasse abrechnete.

Der unter anderem zuckerkranke Schwerbehinderte bestritt jedoch, für seine Dienste rund 9000 Euro erhalten zu haben. Der Apotheker sagte dagegen, sie hätten sich die erschwindelten Beträge jeweils zur Hälfte geteilt. Der Hauptangeklagte beteuerte, er habe dem ständig von Geldnot geplagten, vorbestraften 59-Jährigen nur helfen wollen. "Er war ein armer Tropf", meinte er über seinen Komplizen. So sei er in diese "blöden Geschäfte" hineingeraten.

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