Generikakonzerne

Serbien holt Stada ein

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Eigentlich sollte es für Stada in diesem Jahr wieder bergauf gehen - nachdem wegen Sonderabschreibungen in Serbien 2010 der Gewinn um ein Drittel zurückgegangen war. Doch jetzt holen die nach wie vor ungelösten Probleme in der Balkanrepublik den Konzern ein: Nach knapp 30 Millionen Euro vor einem Jahr müssen erneut Forderungen in Höhe von 97 Millionen Euro abgeschrieben werden; das entspricht einer Ertragsbelastung nach Steuern von rund 85 Millionen Euro. Anders ausgedrückt: Stada rutscht in Richtung Verlustzone.

Auf einer außerordentlichen Sitzung kam der Stada-Vorstand heute zu dem Ergebnis, dass offene Forderungen der Konzerntochter Hemofarm gegenüber verschiedenen serbischen Großhändlern „voraussichtlich im signifikanten Umfang nicht werthaltig“ sind. Alle ungesicherten Forderungen und der überwiegende Teil der besicherten Forderungen wurden daher wertberichtet - in einem Umfang, der ungefähr einem Jahresumsatz entspricht.

Außerdem wurden die Minderheitsbeteiligungen an den Großhändlern Velefarm und Vetfarm jeweils auf 1 Euro abgeschrieben, was in der Summe eine Korrektur um 3,8 Millionen Euro ergibt. Vermutlich rechnet man in Bad Vilbel mit einer Pleite der beiden Firmen, an denen neben Stada der Staat beteiligt ist.

Als Gründe führt Stada zunehmende Liquiditätsengpässe des staatlichen Gesundheitsfonds und verschiedener Großhändler an. Das Geschäft sei prinzipiell stabil und wachse; wie sich der Umsatz auf Jahressicht entwickeln wird, wagt der Konzern noch nicht zu prognostizieren. Um die Risiken zu minimieren, wird derzeit oft kontingentiert und gegen Vorkasse ausgeliefert.

Das Management rechnet mit Wachstum bei Konzernumsatz und -gewinn - vor Sondereffekten. Um die Abschreibungen verdauen zu können, müsste Stada auf der Ertragsseite vermutlich mehr als einstellig wachsen.

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