Drogeriemarktkette

Schlecker dementiert Filial-Kahlschlag

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Bei der Drogeriemarktkette Schlecker sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi rund 12.000 Stellen in Deutschland in Gefahr. Wegen der befürchteten Schließung von rund 4.000 Schlecker-Filialen sei demnach hierzulande jeder dritte Arbeitsplatz bedroht. Ein Unternehmenssprecher nannte die Zahlen gegenüber APOTHEKE ADHOC „völlig aus der Luft gegriffen“.

Im Inland kämpfe der Drogeriediscounter wegen der Konkurrenz vor allem der Wettbewerber dm und Rossmann seit längerem mit massiven Umsatzeinbrüchen, sagte der für die Schlecker-Beschäftigten zuständige Verdi-Mitarbeiter, Achim Neumann. Jüngst veröffentlichte Umsatzzuwächse für 2008 von 6 Prozent auf 7,42 Milliarden Euro seien allein dem Geschäft im Ausland zu verdanken.

Bislang seien Mitarbeiter und Betriebsräte über den geplanten Abbau im Dunkeln gelassen worden. Bei Schlecker herrsche ein „Klima der Angst“, so Neumann.

Schlecker sieht in der Mitteilung „eine neuerliche Diffamierungskampagne“ von Seiten der Gewerkschaft. „Das ist ja nichts neues, das Verdi nicht gut auf uns zu sprechen ist“, sagte der Sprecher. Ihm sei „vollkommen schleierhaft, wie Verdi auf diese Zahlen kommt“.

Verdi beruft sich auf Konzernangaben zu einer Umstrukturierung. Firmeninhaber Anton Schlecker werde demnach künftig verstärkt auf größere Filialen setzen. Ziel sei, das XL-Konzept mit „besonders großzügig und freundlich gestalteten Märkten von bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche“ bundesweit auszubauen. Eine XL-Filiale könnte zwei, drei oder gar vier Altstandorte ersetzen, warnt Verdi. Schlecker will im Laufe des Tages eine Gegendarstellung absetzen.

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