Drogerieketten

Rossmann-Chef attackiert Apotheker

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Der Chef der Drogeriemarktkette Rossmann, Firmengründer Dirk Roßmann, will mehr Bewegung in den deutschen Arzneimittelmarkt bringen. "Der Wind kommt schwer von vorn für die Apotheker", sagte der Konzernchef bei der Präsentation der Jahreszahlen in Burgwedel bei Hannover. Die Abwehrhaltung der Pharmazeuten sei zwar verständlich; im Mittelpunkt dürften aber "nicht die Interessen der 20 000 Apotheker" stehen, "sondern die von mehr als 80 Millionen Verbrauchern in Deutschland".

Die Drogeriekette hatte ihren europaweiten Konzernumsatz im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro gesteigert. Auch das Ergebnis habe sich positiv entwickelt; Details zum Gewinn wurden nicht gemacht. Seit 2002 ist der asiatische Handelskonzern A.S. Watson mit 40 Prozent an Rossmann beteiligt; der Rest befindet sich in Familienbesitz.

In Polen, Ungarn und Tschechien betreibt Rossmann rund 570 Märkte. Zusammen steuerten die osteuropäischen Gesellschaften knapp 710 Millionen Euro zum Konzernumsatz bei, das entspricht einem Wachstum von 30 Prozent zum Vorjahr. Gemeinsam mit Fußballer Altin Lala will Rossmann in Albanien Drogeriemärkte eröffnen.

In Deutschland steigerte Rossmann den Umsatz um 10 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Mit 1280 Märkten und 14.000 Mitarbeitern ist Rossmann nach eigenen Angaben hinter Schlecker und dm drittgrößter Drogeriefilialist; 2008 sollen 120 neue Verkaufsstellen entstehen. Im Versandhandel erwirtschaftete Rossmann 23 Millionen Euro.

Für das laufende Jahr peilt das Unternehmen in Deutschland einen Gruppenumsatz von 3,7 Milliarden Euro an. Im ersten Quartal sei der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 20 Prozent auf 670 Millionen Euro gestiegen.

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