Verkaufsgerüchte

Ratiopharm als Opfer für VW-Geschäfte?

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Die Gerüchte um mögliche Finanzprobleme des Unternehmers Adolf Merckle verdichten sich: Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, soll der Milliardär, zu dessen Imperium neben Heidelberg Cement der Generikahersteller Ratiopharm sowie der Pharmahändler Phoenix gehören, sich im Oktober und November massiv mit VW-Aktien sowie anderen Wertpapieren verspekuliert und dabei rund eine Milliarde Euro verloren haben.

Im Zuge des jüngsten Porsche-Vorstoßes hatten sich Hedgefonds und Banken mit zum Teil geliehenen VW-Aktien eingedeckt und auf fallende Preise gehofft. Doch die Preise stiegen zeitweilig bis über 1000 Euro; einige Anleger mussten die geborgten Papiere mit hohem Verlust zurückkaufen. Unter den VW-Spekulanten war offenbar auch der 74-jährige Unternehmer aus Blaubeuren, dessen Privatvermögen auf rund 7,3 Milliarden Euro geschätzt wird.

Laut FAZ machen nun die ersten Banken auf Merckle Druck, einige seiner Beteiligungen zu Geld zu machen. Kleinere Firmen stehen dabei ebenso zur Diskussion wie Ratiopharm. Damit das Traditionsunternehmen, mit dem Merckle Anfang der 1970er-Jahre immerhin den Grundstein seines Imperiums legte, nicht verramscht werden muss, verhandeln laut FAZ einige Banken, darunter die Commerzbank, die Royal Bank of Scotland sowie die Landesbank Baden-Württemberg, über einen Überbrückungskredit.

Bereits in der vergangenen Woche hatte das Handelsblatt unter Bezugnahme auf Finanzkreise berichtet, dass Merckle kurz vor dem Verkauf von Ratiopharm stehe. Als Ursache hatte das Blatt Geschäftseinbrüche bei Heidelberg Cement und die hohe Verschuldung des Unternehmens ausgemacht. Laut Handelsblatt soll schon in dieser Woche eine Entscheidung über die Vergabe eines Kaufmandats fallen.

Demnach könnte Ratiopharm bis zu fünf Milliarden Euro bringen. Allerdings zählt das Generikaunternehmen zum Kern des Firmenimperiums, dessen Umsatz insgesamt auf rund 30 Milliarden Euro geschätzt wird. Vor wenigen Monaten hatten Dr. Philipp Daniel Merckle die Führung des Unternehmens nach der versuchten Neuausrichtung wieder abgeben müssen. Seitdem war geplant, den Hersteller gemeinsam mit den anderen Beteiligungen unter einer Holding zusammenzuführen, der der ehemalige Phoenix-Chef und heutige Vorstandsvorsitzende von Heidelberg Cement Dr. Bernd Scheifele vorstehen sollte.

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