Pharmahandelskonzerne

McKesson/Celesio: Die Zeit läuft ab

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Berlin -

Am Donnerstag um Mitternacht läuft das Angebot von McKesson für Celesio ab. Die Amerikaner müssen sich darauf einstellen, dass die Übernahme zu den bisherigen Bedingungen nicht zustande kommt. Der US-Finanzinvestor Paul E. Singer hat sich mehr als ein Viertel der Anteile gesichert – ohne seine Zustimmung platzt der Deal. Doch auch die Kleinaktionäre halten sich bislang zurück.

McKesson bietet 23 Euro je Aktie. Mit dem bisherigen Großaktionär Haniel waren sich die Amerikaner bereits im Oktober handelseinig geworden – das 50,01-prozentige Paket des Duisburger Familienclans liegt zur Einlösung bereit. Doch die Transaktion steht unter dem Vorbehalt, dass McKesson mindestens 75 Prozent der Anteile in seinen Besitz bekommt. Auf diese Weise könnte der US-Großhändler alle wichtigen Beschlüsse alleine fällen.

Der Querschuss von Singers Hedgefonds Elliott verhindert den Abschluss zu den vereinbarten Konditionen auf jeden Fall. Andere Finanzinvestoren sind bereits auf den Zug aufgesprungen und haben sich ebenfalls bei Celesio eingekauft. Auch die Kleinaktionäre hoffen offenbar auf einen Nachschlag: Am Montag waren McKesson nur rund 1 Prozent der Aktien angedient worden.

Jetzt wird also gepokert. Elliott droht damit, bei Celesio eigene strategische Ziele durchzusetzen. McKesson und Haniel wiederum geben öffentlich zu bedenken, dass bei einem Scheitern der Übernahme der Börsenkurs von Celesio wieder deutlich fallen und Elliott und andere Spekulanten eine Menge Geld verlieren könnten.

An der Börse zeigen die Drohgebärden bereits Wirkung: Die Celesio-Aktie, die im Dezember zeitweise bei 24 Euro notierte, ist derzeit für 22 Euro zu haben – also weniger, als McKesson noch bis Donnerstag bietet.

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