Grippeimpfstoff

Novartis: Zweite Chance für Begrivac

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Der Pharmakonzern Novartis hat die Produktion seines Grippeimpfstoffes Begrivac nun doch verlängert. Die zuständige Aufsichtsbehörde in Darmstadt genehmigte bereits die Herstellung bis Ende 2010. Wie eine Sprecherin des Konzerns gegenüber APOTHEKE ADHOC bestätigte, sollte Begrivac ursprünglich nach der aktuellen Saison vom Markt verschwinden.

Den Strategiewechsel begründet der Konzern mit der aktuellen Schweinegrippe-Pandemie: Diese mache es notwendig, alle Ressourcen für die Produktion des saisonalen Impfstoffs für die Saison 2010/2011 sicherzustellen. Weil die Schweinegrippe bei anderen Herstellern Produktionskapazitäten bindet, rechnet man bei Novartis offenbar doch noch mit einem guten Geschäft.

Wirtschaftliche Erwägungen waren auch für den ursprünglich geplanten Ausstieg verantwortlich: Als Grund für die Rückzugspläne nannte die Sprecherin den „weltweit drastischen Preisverfall bei Grippeimpfstoffen“. In den USA liegt er den Angaben zufolge bei bis zu 45 Prozent, in Deutschland immerhin bei rund 15 bis 20 Prozent.

Andere Länder gingen nach dem sogenannten „Tender“-Verfahren vor, das ausschließlich die preisgünstigsten Grippeimpfstoffe berücksichtigt. „Da absehbar ist, dass dieser Effekt sowie die Anzahl dieser Tendergeschäfte in Zukunft zu- statt abnehmen werden, müssen wir die entsprechenden Konsequenzen ziehen und unsere Produktionskapazitäten konsolidieren“, so die Sprecherin. Novartis hat neben Begrivac den Grippeimpfstoff Fluad auf dem Markt.

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