MS-Präparate

Merck gibt Movectro auf

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Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck gibt sein MS-Mittel Movectro (Cladribin) komplett auf. Nach den Rückschlägen in Europa und den USA bricht der Konzern den weltweiten Zulassungsprozess ab. EMA und FDA hatten negative Einschätzungen abgegeben. In Australien und Russland wird das bereits zugelassene Mittel nun vom Markt genommen. Einmalbelastungen von 20 Millionen Euro werden im zweiten Quartal verbucht.

Merck muss mit Movectro seinen aussichtsreichsten Wirkstoffkandidaten seit Jahren begraben. Angesichts des Zeit, die ein neues klinisches Studienprogramm beanspruchen würde, und des Risikos, wieder eine Abfuhr zu kassieren, werde Merck die Ressourcen auf andere MS-Projekte konzentrieren, sagte Dr. Stefan Oschmann, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Sparte Merck Serono.

Das Nutzen/Risiko-Profil bleibt laut Merck bei Movectro unverändert, die laufenden klinischen Studien werden fortgeführt. Allerdings hat sich das Wettbewerbsumfeld verändert: Während das Merck-Produkt abgewiesen wurde, hatte die EMA mit Gilenya (Fingolimod) von Novartis ein anderes orales MS-Mittel durchgewunken.

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