Ursapharm will Produktion ausbauen

Hylo wird Dachmarke

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Berlin -

Ursapharm hat die Produkte zur Augenbefeuchtung unter ein einheitliches Dach gepackt. Die Tropfen und Salben wurden unter der Marke Hylo zusammengeführt. Der Marktführer aus Saarbrücken will damit die Wettbewerber weiter hinter sich lassen. Zudem ist ein Ausbau der Produktion geplant.

Die Marke Hylo wurde 1999 erstmals mit den Comod-Augentropfen mit Hyaluronsäure gegen trockene Augen eingeführt. Zuvor wurde das System für konservierungsmittelfreie Augentropfen sechs Jahre lang entwickelt. 2004 kam das zweite Hylo-Produkt in die Apotheken – Hylo Care mit Dexpanthenol zur Regeneration der Horn- und Bindehaut. Das Sortiment wurde in den folgenden Jahren weiter ausgebaut.

Die Verpackung wurde erstmals ab 2010 angepasst – damals unter der Dachmarke „Hylo Eye Care“. Ziel sei es gewesen, die Marktführung zu übernehmen. Dieser Meilenstein wurde zwei Jahre später erreicht. 2017 wurden die Produkte erneut umgestaltet und mit neuen Packmitteln versehen. Heute gehören zur Hylo-Familie neun verschiedene Produkte. Die neue Umverpackung kommt weniger knallig daher und soll „frisch und modern“ sein. Das zentrale Augenmotiv wurde zurückgeholt und modernisiert. Die Botschaft dahinter: „360-Grad Augengesundheit“.

Die jetzige Reduktion auf die Kernmarke wird in Saarbrücken als konsequenter Schritt beurteilt: Dadurch erhalte die gesamte Produktwelt das passende Fundament, sagt Marketing- und Vertriebschef Christian Krensel. „Unsere Marktforschung zeigt uns, dass die Markenbekanntheit von Hylo enorm ist und der Name von den Verbraucher:innen als Synonym für Augenbefeuchtung verwendet wird.“ Ursapharm steht mit einem Marktanteil von 40 Prozent basierend auf den Abverkauf mit Abstand vor Dr. Mann/Bausch+Lomb (15 Prozent). Dahinter rangieren OmniVision (12 Prozent), Alcon (7 Prozent), Thea Pharma (6 Prozent) und Bayer (5 Prozent).

Als Markenbotschafterin wurde erneut Prominenz aus dem Sport gewonnen. Nach der 2017 geschlossenen Kooperation mit dem FC Bayern München wirbt jetzt die mehrfache Biathlon-Weltmeisterin und Olympiasiegerin Kati Wilhelm für den OTC-Hersteller. Die Verbindung zum Sport ist kein Zufall: Unternehmensgründer Frank Holzer war selbst Fußballprofi. Vom Stürmer bei 1. FC Saarbrücken brachte er es bis in die erste Bundesliga zur Eintracht Braunschweig, mit der er selbst mehrfach gegen den FC Bayern spielte. Bereits seit den 80er Jahren sponsert Ursapharm den Drittligisten SV Elversberg – der heimwärts in der Ursapharm Arena spielt.

Von vier Apothekern gegründet

Der auf Ophthalmika spezialisierte Hersteller wurde 1974 gegründet und geht auf die vier saarländischen Apotheker Albrecht Holzer, Dieter Trox, Werner Buxmann und Werner Bernhard zurück. Das Unternehmen ist außerdem als Lohnhersteller tätig. Niederlassungen gibt es mittlerweile in den Niederlanden, Österreich, Belgien, Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Russland und Indien. In diesem Sommer expandierte Ursapharm mit dem britischen Partner Scope Eyecare in die USA.

Hierzulande ist eine Erweiterung der Produktion geplant. Dazu wurde das Nachbargelände mit rund 80.000 Quadratmetern übernommen. Weitere Marken sind Aronia, Posiforlid, Bromelain-POS, Hysan, Evotears und Polli. Pollival mit Azelastin könnte bei der Covid-Therapie nützlich werden. Jüngst wurde in einer Studie untersucht, ob es bei Coronaviren im Nasen- und Rachenbereich wirksam ist und die Viruslast senken kann. Geschäftsführer ist neben Frank Holzer sein Sohn Dominik Holzer.

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