Redcare will in diesem Jahr seinen Rx-Umsatz verdoppeln. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Mutterkonzern von Shop Apotheke eine massive Werbekampagne lanciert. Unter dem Strich stand daher ein dickes Minus.
Insgesamt stieg der Konzernumsatz um 31,8 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro. Davon entfielen 1,6 Milliarden Euro auf Non-Rx (plus 21 Prozent), die konzernweiten Rx-Umsätze – also Deutschland sowie Mediservice in der Schweiz – legten um 64 Prozent auf 749 Millionen Euro zu. Hierzulande lag der Rx-Umsatz bei 254 Millionen Euro (plus 68,7 Prozent); dabei beschleunigte sich das Umsatzwachstum von 6,8 Prozent im ersten Quartal auf 142,4 Prozent im vierten Quartal.
In diesem Tempo soll es weitergehen. Der Konzernumsatz soll erneut um mindestens 25 Prozent wachsen, im Non-Rx-Bereich ist ein Wachstum von mindestens 18 Prozent geplant. Der Rx-Umsatz in Deutschland soll sich auf mehr als 500 Millionen Euro verdoppeln. Das wäre sportlich, denn selbst im 4. Quartal, dem mit Abstand besten des vergangenen Jahres, lagen die Erlöse gerade einmal bei 100 Millionen Euro. Shop Apotheke müsste also dauerhaft mindestens ein Viertel obendrauf packen.
Allerdings scheint es in diese Richtung zu laufen: Ende des Jahres lag der Marktanteil am gesamten Rx-Apothekenmarkt in Deutschland bei 0,66 Prozent, im Januar 2024 waren es noch 0,27 Prozent gewesen. Aktuell ist er laut Konzernangaben weiter auf 0,82 Prozent gewachsen. 1 Prozentpunkt entspricht demnach bereits einem Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro.
Auf der Ertragsseite wird mit einer bereinigten Ebitda-Marge von 2 bis 2,5 Prozent gerechnet, erst mittel- bis langfristig sollen hier 8 Prozent erreicht werden. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei 1,4 Prozent, nach 3 Prozent im Vorjahr. Im vierten Quartal war der Konzern bereits auf dieser Ebene in die Verlustzone gerutscht. Hintergrund sind die im Gesamtjahr von 336 auf 444 Millionen Euro gestiegenen Marketing- und Vertriebsaufwendungen.
Unter dem Strich stand 2024 ein dickes Minus von 46 Millionen Euro. Das Management hatte im September die Devise ausgegeben, weniger auf die Erträge zu schauen und dafür mehr Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Der aktive Kundenstamm über alle Landesaktivitäten hinweg stieg um 1,7 auf 12,5 Millionen, laut Firmenangaben der höchste jemals verzeichnete Zuwachs.
„Das vergangene Jahr war ein fantastisches Jahr für Redcare. Mit der bundesweiten Einführung des E-Rezepts haben wir die einmalige Chance ergriffen, unser Angebot auf den riesigen Rx-Markt in Deutschland auszuweiten“, so CEO Olaf Heinrich. „Innerhalb von nur wenigen Monaten konnten wir die Zahl unserer aktiven Rx-Kunden auf über 1 Million verdoppeln – die meisten davon mit chronischem Medikationsbedarf. Damit sind wir nun auch im Rx-Bereich klarer Marktführer. Wir freuen uns und können es nicht erwarten, diese Dynamik weiter zu entfalten und voranzutreiben.“
CFO Jasper Eenhorst ergänzt: „Wir haben uns entschieden, gezielt in E-Rx zu investieren. Gleichzeitig haben sich die übrigen Geschäftsbereiche über die gesamte Gruppe hinweg weiterhin außerordentlich erfolgreich entwickelt. Unsere Guidance für das Jahr 2025 reflektiert unser starkes Commitment, die Profitabilität zu verbessern, das schnelle Wachstum fortzusetzen und darüber hinaus den Rx-Umsatz in Deutschland zu verdoppeln.“
Marktführer ist Redcare nach eigenen Angaben jetzt auch in Italien, einem Markt, in dem sich der Versandanteil der Marke von einer Milliarde Euro nähert. Laut Management ist der Konzern nun in fünf von sieben Märkten die Nummer 1. Nach Deutschland und Österreich gibt es nun auch in Belgien und Italien einen Marketplace.
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