Rabattgeschäfte

„Global Apo“-Partner suchen Distanz

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Nach dem stern-Beitrag über die Aktivitäten der Einkaufsgenossenschaft „Global Apo“ versuchen die ehemaligen Industriepartner, allen voran die beiden Celesio-Töchter Gehe und Herba Chemosan, ihre Rolle im Konstrukt zu relativieren. So ist man bei Gehe um Eingrenzung bemüht: Man sei lediglich Dienstleister für „Global Apo“, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Das Angebot sei „klassisches Streckengeschäft“.

Ähnlich wie Gehe argumentierte die österreichische Schwestergesellschaft Herba Chemosan gegenüber dem stern: Man habe ein Büro an „Global Apo“ vermietet, zitiert das Magazin das Unternehmen. Dem Bericht zufolge fungiert jedoch der Leiter der Rechtsabteilung der Celesio-Tochter, Thomas Schellander, als Vorstand von „Global Apo“. Auf Nachfrage von APOTHEKE ADHOC verwies der österreichische Großhändler an den Mutterkonzern Celesio. Dort gab man keinen Kommentar ab - und verwies stattdessen zurück an die beiden Tochterunternehmen.

Welche Rolle die beiden Celesio-Töchter tatsächlich gespielt haben, werden die angekündigten Prüfungen durch die Behörden zeigen. Der stern hatte berichtet, dass alle Bestellungen der Apotheker von „Global Apo“ direkt an Gehe weitergeleitet werden, und den tatsächlichen Umfang der Unterstützung anhand eines internen „Diskussionspapiers“ von Gehe aus der Gründungszeit skizziert.

Betapharm gab gegenüber APOTHEKE ADHOC an, den Vertrag mit „Global Apo“ bereits Jahr 2007 gekündigt zu haben. „Mit Inkrafttreten des GKV-WSG war die Grundlage für den Vertrag nicht mehr gegeben“, sagte eine Sprecherin. Die Vereinbarung sei „so schnell wie möglich unter Einhaltung der Kündigungsfristen“ beendet worden. Ob der Vertrag auch nach Inkrafttreten des Naturalrabattverbots wirksam war, wollte Betapharm nicht kommentieren.

Auch bei der Darmstädter Merck hält man sich zurück: „Es gab eine Servicevereinbarung zwischen Merck Pharma und Global Apo aus dem Jahr 2006“, sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Diese sei aber nie zur Durchführung gekommen. Insofern sehe Merck die Geschäftsbeziehung als beendet an. Offiziell aufgelöst wurde die Servicevereinbarung allerdings nie. Der Konzern habe jedoch weder Geld gezahlt noch seien sonstige Leistungen erfolgt, sagte der Sprecher. Auch rechtliche Auseinandersetzungen mit Global Apo gebe es nicht.

Nicht zusammengearbeitet hat mit „Global Apo“ eigenen Angaben zufolge auch der Friedrichsdorfer Pharmahersteller AxiCorp: Es habe zu keiner Zeit eine Geschäftsbeziehung zu „Global Apo“ bestanden. Es gebe keine Warenströme an die Genossenschaft oder deren Mitglieder und damit auch keine Rückvergütungszahlungen. Ein 2006 zwischen „Global Apo“ und AxiCorp unterzeichneter Kooperationsvertrag sei nach einer eigenen juristischen Bewertung nie zur Ausführung gelangt. Im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung habe AxiCorp im März 2008 10.000 Euro an „Global Apo“ gezahlt, um die strittige Angelegenheit beizulegen.

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