Pharmahandelskonzerne

Celesio rettet sich auf schwarze Null

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Berlin -

Die Wende ist noch nicht geschafft: Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio schließt 2011 gerade so mit einer schwarzen Null ab. Der Überschuss ist nach 265 Millionen Euro im Vorjahr auf 6,1 Millionen Euro abgerutscht, der Umsatz ging um1,1 Prozent auf 23 Milliarden Euro zurück. Außerplanmäßige Abschreibungen im Ausland belasten den Konzern, aber auch in Deutschland tut sich Celesio schwer: Der Umsatz von Gehe sank leicht um 0,1 Prozent auf knapp 4 Milliarden Euro.

 

Insgesamt steuerte das Großhandelsgeschäft mit 18,8 Milliarden Euro (minus 1,1 Prozent) den Großteil zum Konzernumsatz bei, das operative Ergebnis (EBITDA) sank um 7 Prozent auf 424,4 Millionen Euro. Für den Rückgang macht Celesio unter anderem die Umstellung des Großhandelshonorars zum 1. Januar 2012 verantwortlich: Dies habe in Deutschland zu einem erhöhten Wettbewerb geführt, da alle Marktteilnehmer an dem Ausbau ihrer Anteile interessiert gewesen seien. Dadurch es zu „einer erheblichen Ergebnisbeeinträchtigung“ gekommen.

Der Umsatz der Kettenapotheken ging um 1,3 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zurück – Celesio hatte Ende 2010 63 niederländische Apotheken in Brocacef, eine Fusion mit Phoenix, eingebracht. Am Jahresende betrieb Celesio 2281 Apotheken in Europa, vier mehr als 2010.

 

 

Rückläufigen Umsatz musste der Konzern mit 383,3 Millionen Euro (minus 6,9 Prozent) auch bei den Dienstleistungen für die Pharmaindustrie verzeichnen, das EBITDA schrumpfte um 96,6 Prozent auf 400.000 Euro.

Im ersten Halbjahr hatte der Konzern außerplanmäßige Abschreibungen vornehmen müssen: Bei einer Überpüfung mussten die Vermögenswerte für Pharmexx um 72 Millionen Euro, bei dem Großhandel in Dänemark um 21 Millionen Euro und bei dem Großhandel in Portugal um 23,3 Millionen korrigiert werden.

Die geplante Dividende von 0,25 Euro pro Aktie muss Celesio aus Rücklagen bestreiten. 2012 sollen die ersten Restrukturierungsmaßnahmen greifen. Das Ergebnis soll stabilisiert werden, ab 2013 soll die Neuausrichtung volle Wirkung zeigen – unter anderem will der Konzern mit inhabergeführten Apotheken ein europäisches Apothekennetz aufbauen.

 

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