Mehrheitsübernahme

Celesio kauft Personalvermietung

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Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio wird Mehrheitsgesellschafter beim Personal- und Marketingdienstleister Pharmexx. Die Stuttgarter waren 2006 mit 30 Prozent bei dem 1999 gegründeten Unternehmen eingestiegen; gleichzeitig hatte Celesio ein Darlehen über 22 Millionen Euro gewährt, das Pharmexx die internationale Expansion erleicherte. Nach Zustimmung der Kartellbehörden baut Celesio seine Beteiligung auf 65 Prozent aus. Weitere Gesellschafter sind die beiden Firmengründer und Geschäftsführer Georg Nagl und Michael Schomaker.

Pharmexx bietet Pharmaherstellern in 26 Ländern Dienstleistungen an, vom Leihaußendienst über Personalvermittlung bis zur Entwicklung von Vertriebs- und Marketingkonzepten und EDV-Services. Nach vorläufigen Zahlen lag der Umsatz 2008 bei 269 Millionen Euro; knapp ein Viertel über Vorjahresniveau. Pharmexx profitiert davon, dass Pharmaunternehmen diese Aufgaben zunehmend auslagern. 2007 hatte Pharmexx rund 250 Außendienstmitarbeiter des Generikaherstellers Stada übernommen; weltweit beschäftigt das Unternehmen mit Sitz in Hirschberg bei Mannheim rund 5500 Mitarbeiter.

Das Unternehmen erwirtschaftet rund drei Viertel seines Umsatzes in Europa, ein Drittel davon in Deutschland. 2007 lagen das Vorsteuerergebnis bei knapp 12 Millionen Euro und der Konzerngewinn bei 4 Millionen Euro. Pharmexx hält seinerseits 90 Prozent der Anteile am Fortbildungs-Dienstleister Faktor X Pharma.

Celesio profitiert über Pharmexx übrigens nicht nur vom Trend zur Auslagerung von Dienstleistungen, sondern partizipiert an anderer Stelle selbst: Der Konzern lagert ab 2010 seine europaweite IT-Infrastruktur an das Technologieunternehmen HP aus. Der Vertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren; Celesio hofft auf Synergieeffekte von bis zu 200 Millionen Euro. Rund 300 Mitarbeiter wechseln Agenturmeldungen zufolge von Celesio zu HP.

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