Biosimilars

Sandoz staubt bei Pfizer ab

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Berlin -

Pfizer hat seine Rechte für die Entwicklung und Vermarktung von Infliximab in Europa an Sandoz verkauft. Die EU-Kommission hatte im Zusammenhang mit der Übernahme von Hospira entsprechende Auflagen erlassen. Hospira vertreibt bereits ein entsprechendes Biosimilar; Pfizer musste sein Entwicklungsprojekt daher abgeben.

Sandoz erwirbt nun die Rechte für 28 Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Pfizer hatte vor einem Jahr 15 Milliarden Euro für die Hospira-Übernahme gezahlt.

Infliximab ist ein Inhibitor des Tumor-Nekrose-Faktors alpha (TNF-alpha), der zur Behandlung einer Reihe von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis (RA) und Psoriasis eingesetzt wird. Sandoz plant nun nach eigenen Angaben das klinische Studienprogramm abzuschließen und für Infliximab bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung zu beantragen. „Infliximab ist eine der wichtigsten Therapieoptionen für Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Arthritis“, begründet Sandoz-Chef Richard Francis den Kauf.

Infliximab ergänzt das vorhandene Sandoz-Programm. Die Novartis-Tochter sieht sich als führender Anbieter von Biosimilars mit Programmen in verschiedenen Stadien der Entwicklung und Zulassung. Der Konzern will bis 2017 zehn Zulassungsanträge einreichen.

Im Zuge der Übernahme von Hospira hatte Pfizer der EU-Kommission zugesagt, sein in der Entwicklung befindliches Infliximab-Präparat abzugeben. Da Hospira als Lizenznehmer des koreanischen Herstellers Celltrion ein Konkurrenzprodukt in Europa vermarktet, hatte die EU-Kommission befürchtet, Pfizer könnte nach der Übernahme die Entwicklung des eigenen Medikaments verzögern oder einstellen.

Mit den verbleibenden Anbietern wäre der Preiswettbewerb zu gering gewesen, argumentierte die Brüsseler Behörde. Celltrion vermarktet das Konkurrenzprodukt zu Remicade (Janssen) parallel mit Mundipharma; neben Pfizer hat nur noch Samsung Bioepis ein entsprechendes Produkt in der Entwicklung. Die Rechte zum Vertrieb außerhalb Europas behält Pfizer aber.

Weiterhin musste Pfizer Zulassungen und damit verbundene Rechte an bestimmten Wirkstoffen in einigen EU-Staaten oder auch in ganz Europa abgeben. Es ging um sterile Arzneimittel, die durch Injektion verabreicht werden. Betroffen waren Voriconazol im gesamten EWR sowie Carboplatin in Belgien, Cytarabin in Belgien, Italien, Portugal und Schweden, Epirubicin in Österreich, Belgien, Italien, den Niederlanden und Spanien sowie Irinotecan in Belgien, der Tschechischen Republik und Italien und Vancomycin in Irland.

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