Schweden

Universität will Apotheken kaufen

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Der Ausverkauf des schwedischen Staatsbetriebs Apoteket ruft neben den „üblichen Verdächtigen“ auch ungewöhnliche Interessenten auf den Plan. Die Universität Helsinki kündigte gestern an, einige Apotheken in Schweden kaufen zu wollen. „Wir wären nur ein kleiner Player im neuen Markt, aber wir haben eine gute Reputation“, sagte eine Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Die finnische Universität betreibt die älteste Apothekenkette in Europa - in einem Land, in dem Fremdbesitz eigentlich verboten ist: Die Universitätsapotheke Yliopiston Apteekki feierte vor einigen Jahren ihren 250. Geburtstag. 1953 um eine erste Filiale erweitert, betreibt Yliopiston Apteekki heute 16 Apotheken und beliefert 10 Prozent aller Verordnungen in Finnland.

Die rund 950 Angestellten bilden pro Jahr 100 Pharmaziepraktikanten aus und erwirtschafteten 2008 in Finnland einen Umsatz von 268 Millionen Euro. Das Geschäft der Universitätsapotheker boomt: Rund 50 Millionen Euro fließen jährlich aus Zuzahlungen an die Universität Helsinki zurück. Außerdem ist die Universitätsapotheke seit 2004 mit acht Filialen sowie einem kleinen Großhändler in Estland vertreten. Seit Ende 2005 gibt es Yliopiston auch im russischen St. Petersburg, mittlerweile sind es ebenfalls acht Apotheken.

Die Dependancen dienen übrigens nicht der Ausbildung von Austausch-Studenten: „Wir hoffen, in Schweden ein gutes Geschäft machen zu können“, so die Sprecherin. Aus diesem Grund will Yliopiston auch abwarten, wie die schwedische Regierung mit OTC-Produkten umgehen wird. Ab November sollen bestimmte OTC-Produkte jedenfalls auch außerhalb von Apotheken abgegeben werden dürfen. „Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Profitabilität der Apotheken haben.“

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