Versandhandel

Online-Rezepte für Galenica

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Berlin -

In London sitzen deutschsprachige Ärzte, die per Online-Diagnose Rezepte ausstellen. Nach Deutschland und Österreich knöpft sich DrEd nun die Schweiz vor: Der Rezeptdienst kooperiert dazu mit der Versandapotheke MediService, die dem Pharmahändler Galenica gehört.

 

In der Schweiz gibt es nur zwei große Versandapotheken. Für „Zur Rose“ kommt eine Zusammenarbeit mit den Online-Ärzten aber aus Prinzip nicht in Frage, denn die Firma gehört mehrheitlich Medizinern, die vermutlich keine Lust auf Konkurrenz von der Insel haben.

Bei Galenica hat man weniger Berührungsängste: Der Pharmahändler macht seinen Großhandelskunden nicht nur durch Ketten, sondern seit einigen Jahren auch durch eine Versandapotheke Konkurrenz. Genau genommen passt DrEd auch nicht zu MediService, denn die Manager der Versandapotheke haben eigentlich den Anspruch, Chroniker besonders intensiv zu betreuen.

Bei der virtuellen Sprechstunde von DrEd verschreiben die Ärzte in Großbritannien nach Ausfüllen eines Fragebogens Rezepte, zum Beispiel über Potenzmittel. Im Gegenzug muss der Patient eine Gebühr zahlen. Die Rezepte werden auf Wunsch direkt an die Schweizer Versandapotheke weitergeleitet.

Für deutsche Patienten stellt DrEd schon seit November Ferndiagnosen, hierzulande kooperieren die Ärzte mit der Versandapotheke Aporot. In Österreich gibt es den Service seit April, wegen des Versandverbots müssen die Kunden hier aber zum Einlösen der Rezepte bislang immer eine niedergelassene Apotheke aufsuchen.

Die Macher von DrEd berufen sich auf EU-Recht, wonach sich Patienten in jedem Mitgliedstaat behandeln lassen können. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hält das Konzept dagegen für unzulässig.

 

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