Graz: Virtuelle Labors für Pharmaziestudenten? APOTHEKE ADHOC, 29.11.2019 14:29 Uhr
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Mangelware: Wer als Pharmaziestudent an der Uni Graz einen Laborplatz ergattert, kann sich freuen – es gibt viel zu wenige. Foto: PTA-Schule Kulmbach
Berlin - Für Pharmaziestudenten an der Karl-Franzens-Universität Graz ist ein Laborplatz ein kleines Privileg. Es gibt weit mehr Studierende als Plätze, deswegen werden die nach bestimmten Kriterien vergeben. Doch das stiftet Missgunst. Die Uni sucht nun nach Lösungsmöglichkeiten – unter anderem erwägt sie digitale Labore.
Die Warteschlange wird immer länger und das Problem damit immer akuter: Nur 80 Laborplätze gibt es in Graz, jedes Jahr beginnen aber 315 Studenten das Pharmaziestudium. Und das ist sehr gefragt: Es gibt weit mehr Bewerber als Studienplätze, sodass diese per Aufnahmeverfahren ausgesiebt werden. Die Universität kommt dem hohen Bedarf aber offensichtlich nicht hinterher.
Durch ein weiteres Auswahlverfahren soll seit Jahren die Verteilung der wenigen Laborplätze geregelt werden: Bis vor einem Jahr richtete sich der Rang eines Studenten auf der Warteliste danach, wie viele Lehrveranstaltungen er bereits absolviert hatte. Je länger – beziehungsweise: mehr – man studiert hatte, desto eher kam man auch dran.
Vor einem Jahr jedoch wurde das Vergabesystem reformiert: Nun gilt die bisherige Regel nur noch für 80 Prozent der verfügbaren Plätze. Die restlichen Plätze werden nun nach dem Notendurchschnitt vergeben. Je besser die sind, desto eher kriegt ein Student also einen Laborplatz. Viele Studierende finden genau das unfair. „Ständig wurde uns eingetrichtert, möglichst viele ECTS-Punkte zu sammeln, und sich somit weniger um die Noten zu kümmern“, zitiert die österreichische Kleine Zeitung eine Studentin, die nach eigenen Angaben im fünften Semester ist und noch nie ein Labor von innen gesehen hat. Andere Studenten würden sie nun plötzlich überholen, weil sie bessere Noten haben.
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