Frankreich

Apotheker siegen über Supermarktkette

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Berlin -

Die französische Supermarktkette Leclerc setzt sich seit Jahren für eine Liberalisierung des Arzneimittelmarktes ein. In TV-Spots wirbt Leclerc damit, dass Arzneimittel in zur Kette gehörenden OTC-Shops deutlich günstiger abgegeben werden könnten, wenn die Apothekenpflicht für diese Medikamente aufgehoben würde. Die Apotheken wehrten sich gerichtlich gegen die Werbung. Nach verschiedenen Urteilen gehen die Apotheken nun als Sieger aus den Verfahren hervor.

Der Streit begann 2008 mit einem Werbespot von Leclerc. Darin wurde behauptet, dass die Parapharmazien Medikamente um 25 Prozent billiger verkaufen könnten als Apotheken. Ein Gericht erklärte die Spots zunächst für zulässig. Leclerc produzierte daraufhin ein weiteres Video, in dem sogar von Einsparungen bis zu 50 Prozent die Rede war. Voraussetzung sei, dass freiverkäufliche und nicht erstattungsfähige Arzneimittel in den Supermärkten abgegeben werden dürften.

Geklagt hatte die Apothekeneinkaufsgemeinschaft Univers Pharmacie, unterstützt von der Einkaufsgemeinschaft Directlabo SA und den Berufsorganisationen USPO und UNPF. Im Februar urteilte ein Gericht zugunsten der Apotheker: Die gewählte Methode sei ungeeignet, um die verschiedenen Preise festzustellen, und der Vergleich führe Kunden bewusst in die Irre.

Gegen dieses Urteil hatte die Galec-Gruppe, zu der die Leclerc-Supermärkte gehören, Berufung eingelegt. Dieser Antrag wurde nun abgelehnt. Leclerc scheint den Kampf aufgegeben zu haben: Medienberichten zufolge will man bei Galec den Rechtsstreit nicht weiter verfolgen.

Bei Univers Pharmacie feiert man den Sieg über die Supermarktkette. Präsident Daniel Buchinger erklärte: „Unsere kleine Korporation wird es nicht versäumen, an die Gerichte zu appellieren, wenn unerwarteterweise Einzelhandelsriesen aufs Neue versuchen, Kunden irrezuführen.“

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