Kein hundertprozentiger Schutz

Virologin warnt vor überhöhten Erwartungen an Booster

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Berlin -

In Anbetracht der Omikron-Variante warnt die Virologin Professorin Dr. Sandra Ciesek vor überhöhten Erwartungen an Booster-Impfungen. Auch eine Auffrischimpfung sei kein hundertprozentiger Schutz vor einer Infektion, sagte die Direktorin des Instituts für medizinische Virologie des Universitätsklinikums Frankfurt am Mittwoch in einer Videoschalte.

Sie verwies auf Fälle von bereits geboosterten Menschen, die sich selbst infiziert und auch andere Personen angesteckt hätten. „Im Moment habe ich das Gefühl, dass vermittelt wird: Lassen Sie sich boostern und die Welt ist wieder gut. Das ist nicht so.“ Insbesondere bei Kontakt mit Risikogruppen sei Vorsicht geboten.

Experten nehmen an, dass der Schutz Geimpfter vor schwerer Erkrankung bei Omikron besser sein dürfte als der Schutz vor einer Ansteckung. Nach bisherigen Daten ist Omikron in Deutschland im Vergleich zur Delta-Variante noch selten. Angesichts der Erfahrungen anderer Länder wird aber eine sehr rasche Zunahme in den nächsten Wochen auch hierzulande befürchtet. Daten aus Großbritannien zeigen, dass es alle zwei bis drei Tage zu einer Verdopplung der Fallzahlen kommt. Der R-Wert – welcher angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt – liegt bei 3,7. Damit könnten Berechnungen zufolge die Erkrankungszahlen höher ausfallen als bei vorherigen Virusvarianten.

Bislang sind noch keine schweren Fälle unter der neuen Virusvariante aufgetreten. Auch Daten aus Südafrika deuten darauf hin, dass es vor allem zu milden Verläufen unter Omikron kommt. Expert:innen geben jedoch noch keine Entwarnung. Bei Risikogruppen seien schwerere Verläufe nicht auszuschließen.

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