Sars-Cov-2-Studie

Provinz Bergamo: 42 Prozent Infizierte

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Berlin -

In der von der Corona-Pandemie im Frühjahr besonders hart getroffenen Provinz Bergamo in Italien haben sich mehr als 42 Prozent der Bevölkerung mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt. Das ergab eine Studie mit fast 21.500 Menschen aus der Region Val Seriana – mehr als ein Viertel der dortigen erwachsenen Bevölkerung, wie die örtlichen Gesundheitsbehörden mitteilten.

Bei etwa 9000 Menschen ließ sich die Infektion demnach im Blut nachweisen. Bei den allermeisten davon war sie zum Untersuchungszeitpunkt im Juli bereits abgeklungen, bei 154 Personen ließ sich das Virus noch im Nasen-Rachen-Abstrich nachweisen.

In Deutschland hat die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus den höchsten Wert seit der zweiten Aprilhälfte erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2673 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen bekanntgab. Zuvor hatte der Wert binnen weniger Tage schon zweimal die Schwelle von 2500 überschritten.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 294.395 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9508. Das sind acht mehr als am Vortag. Rund 259.500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Schleswig-Holstein hat den Berliner Bezirk Mitte wegen hoher Corona-Infektionszahlen als eines vor vier Risikogebieten im Inland ausgewiesen. Das könnte Urlaubspläne mancher Berliner mit Blick auf die anstehenden Herbstferien durchkreuzen: Denn alle Einreisenden aus Risikogebieten müssen sich im Norden für zwei Wochen in Quarantäne begeben oder zwei negative Corona-Tests innerhalb von fünf Tagen vorweisen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Kiel sagte. Das gilt auch für Schleswig-Holsteiner, die aus Berlin-Mitte zurückkehren.

Der spanische und europäische Corona-Hotspot Madrid ist seit Freitagabend zur Eindämmung der Pandemie abgeriegelt. Nur wider Willen setzte Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso um 22.00 Uhr eine entsprechende, äußerst umstrittene Anordnung der spanischen Zentralregierung in Kraft. Neben der Hauptstadt wurden neun weitere Gemeinden des Großraums Madrid abgesperrt. Man darf diese Städte nur noch mit triftigem Grund betreten oder verlassen – etwa, um zur Arbeit zu fahren oder einen Arzt aufzusuchen. Betroffen ist die große Mehrheit der 6,6 Millionen Einwohner der „Comunidad Autónoma“.

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