Deutschland bestellt AstraZeneca-Impfstoff dpa, 13.06.2020 18:44 Uhr
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Corona-Kontingente: Jens Spahn und seine Ressortkollegen aus Italien, Frankreich und den Niederlanden haben Impfstoff bei AstraZeneca vorbestellt (hier vor einigen Monaten bei Grippeschutzimpfung). Foto: Andreas Domma
Berlin - Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande haben einen ersten Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus geschlossen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) am Samstag in Berlin mit. Die Entwicklung eines Impfstoffs könnte im günstigen Fall schon Ende des Jahres abgeschlossen sein, hieß es aus dem Ministerium.
Vertragspartner ist AstraZeneca. Der Konzern nannte eine Größenordnung von „bis zu 400 Millionen Dosen“. Profitieren sollen alle EU-Staaten, die dabei sein wollen. Die Impfdosen würden relativ zur Bevölkerungsgröße aufgeteilt. Dabei geht es nach Angaben des Konzerns um den an der Universität Oxford entwickelten Covid-19-Impfstoff AZD1222, der derzeit in einer großen Studie geprüft wird. AstraZeneca hatte nach eigenen Angaben vor kurzem schon ähnliche Vereinbarungen unter anderem mit Großbritannien und den USA abgeschlossen.
„Viele Länder der Welt haben sich schon Impfstoffe gesichert, Europa noch nicht“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Durch das zügige koordinierte Agieren einer Gruppe von Mitgliedsstaaten entsteht in dieser Krise Mehrwert für alle EU-Bürger. Wir wollen gemeinsam mit der Kommission künftig noch schneller und verhandlungsstärker werden.“
Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza sprach wie der Hersteller von einer Lieferung von „bis zu 400 Millionen Impfstoffdosen für die gesamte europäische Bevölkerung“. Der mögliche Impfstoff sei aus Studien an der Universität Oxford hervorgegangen. Der Versuchsprozess sei in einem „fortgeschrittenen Stadium“ und werde im Herbst abgeschlossen. Dann könne bis Ende des Jahres mit der Verteilung der ersten Tranche begonnen werden. „Der Impfstoff ist die einzige endgültige Lösung für Covid-19“, erklärte Speranza am Samstag auf Facebook weiter.
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