Heiligabend in der Apotheke

Weihnachtsnotdienst: „Macht mir wenig aus“

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Berlin -

Den Heiligabend wird Barbara Kreis in ihrer Antonius-Apotheke Altforweiler verbringen. Sie blickt dem Notdienst entspannt entgegen: „Mir macht es wenig aus, an Weihnachten in der Apotheke zu sein. Vielleicht werden Freunde von mir zum Essen vorbeikommen.“

Am 24. Dezember bleibt in der Apotheke im Landkreis Saarlouis auch abends das Licht an. Kreis hat Notdienst, aber das stört sie nicht: „Die Zeit des geschmückten Tannenbaums zu Hause sind vorbei. Wir haben Weihnachten mit allem Drum und Dran gefeiert, als die Kinder noch klein waren. Jetzt muss ich das alles nicht mehr haben“, so Kreis. Der diesjährige Weihnachtsnotdienst ist bereits der zweite in ihrem Leben.

Am damaligen Weihnachtstag war ihr Sohn noch klein: „Das war tatsächlich nicht so schön. Ich habe ihn mit in die Apotheke genommen, und wir haben den Abend dort zusammen verbracht“, so die Apothekerin. Es sei zum Glück sehr wenig los gewesen: „Abends gegen 17.30 Uhr kamen die letzten Kunden, danach war Ruhe“, so die Inhaberin, die seit etwa 30 Jahren im Dienst ist. Ein Kunde habe zudem Mitleid gehabt: „Er brachte mir Schokolade und Champagner“, erinnert sich Kreis.

„Vielleicht kommen in diesem Jahr noch Freunde zu mir zum Abendessen, genau abgesprochen ist das aber noch nicht“, so die Apothekerin. „Ich bin da leidenschaftslos. Ich will es dann nur am 25. und 26. Dezember zu Hause gemütlich haben.“

In Bezug auf die Notdienstplanung blickt sie trotzdem positiv auf das kommende Jahr: „Die letzten Notdienste sind für mich oft ungünstig gefallen, einmal sogar in meinen Urlaub. Aber das ändert sich nächstes Jahr. Dann fallen die Dienste günstiger.“

„Ich kann mich in meinen vielen Berufsjahren tatsächlich nicht erinnern, dass im Notdienst viel zu tun war.“ Das liege auch an der guten Kommunikation zwischen Kreis und umliegenden Praxen: „Es wird vorher besprochen, was gebraucht wird beziehungsweise was beispielsweise diensthabende Ärzte gern verordnen. So konnte ich stets vorsorgen“, so die Apothekerin. Aber der Dienst auf dem Land sei sicher nicht zu vergleichen mit einer Bereitschaft in der Stadt, so Kreis.

Trotzdem sieht sie auch im Saarland Verbesserungspotential: „Ich teile mir mit zwei anderen Apotheken in meinem Notdienstkreis die anfallenden Bereitschaften. Da könnte man die Zeiten deutlich einkürzen“, so die Inhaberin. Denn: „Die Arbeitskraft ist am Tag viel wichtiger. Da kommen deutlich mehr Kunden als in der Nacht“, so Kreis. „Die komfortable Zeit, nachts wegen Kleinigkeiten in die Apotheken zu kommen, ist vorbei.“

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