Das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) trifft die Apotheken doppelt: Unmittelbar werden sie von dem höheren Kassenabschlag belastet. Zusätzlich bekommen sie von ihrem Großhändler weniger Rabatte als vorher. Bei einer Umfrage unter den Leserinnen und Lesern von APOTHEKE ADHOC gaben drei von vier Teilnehmern (74 Prozent) an, dass sich die Einkaufskonditionen seit Inkrafttreten des Spargesetzes verschlechtert haben.
12 Prozent der Befragten konnten ihre Konditionen immerhin stabil halten, 8 Prozent sogar bessere Bedingungen aushandeln. Der Rest konnte zu der Frage keine Angaben machen. An der Umfrage nahmen am 29. und 30. August 437 Nutzer teil.
Damit wurden die düsteren Erwartungen der Apotheker an die Folgen des AMNOG sogar noch übertroffen. Bei einer Umfrage im Januar hatte rund die Hälfte der Apotheker angegeben, mit Einschnitten im Einkauf zu rechnen. Auf der anderen Seite hatten aber auch nur etwa 4 Prozent Verbesserungen ihrer Konditionen erwartet.
Während einige Großhändler wie Phoenix und Gehe schon jetzt die Rabatte weiter drücken, erwarten die Apotheken mit Spannung den Konditionenpoker im neuen Jahr. Denn 2012 wird die Vergütung der Großhändler auf ein neues Modell mit Fixpauschale umgestellt. Der rabattfähige Teil ihrer Marge beträgt dann maximal 3,15 Prozent.
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