Kommentar

Raus aus der Abschlagsfalle

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Berlin -

Die Kassen wollen den Abschlag, die Hersteller wollen nicht zahlen, die Rechenzentren wollen nicht bürgen, die Apotheke zahlt. Nach diesem unbefriedigenden Muster laufen seit Jahren die Streitigkeiten zu Generiakabschlägen. Es wäre höchste Zeit, dass für dieses Problem eine Lösung gefunden wird.

Es wird sich auch künftig nicht vermeiden lassen, dass Hersteller und Kassen unterschiedliche Auffassungen zur Einordnung eines Produktes haben werden. Doch diese Streitigkeiten sollten sie unter sich ausmachen, sei es vor Gericht oder einer Schiedsstelle.

Hier sind vor allem die Kassen in der Pflicht. Doch die haben es sich in der derzeitigen Konstruktion bequem gemacht: Sie legen fest, retaxieren und lassen den Rest vom Markt regeln.

Die Rechenzentren kämpfen zwar für die Interessen der Apotheken, können sich aber gegen die Kassen auch nur bedingt zur Wehr setzen. Und wenn die Kassen die Rechnungen kürzen, reichen die Rechenzentren es irgendwann weiter. Ab einem gewissen Punkt fühlen sie sich als Dienstleister. Die Hersteller trifft dann der Zorn der Apotheker.

Über Verursacher und Schuld kann man an dieser Stelle lange streiten. Die Apotheken wollen sich aber am liebsten gar nicht streiten und mit diesen Rabatt-Zwistigkeiten auch nicht behelligt werden. Ohne Retax und Inkasso – deswegen heißt es nämlich Herstellerabschlag.

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