Kölner Apotheke darf wieder Rezepturen herstellen APOTHEKE ADHOC, 19.11.2019 09:35 Uhr
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Dank eines verbesserten Qualitätsmanagements dürfen in der Heilig-Geist-Apotheke in Köln endlich wieder Medikamente hergestellt und verkauft werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Apotheke durfte einige Wochen nach den Todesfällen durch eine verunreinigte Glukosemischung wieder öffnen, die Rezeptur blieb jedoch zunächst untersagt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Kurz vor der Wiederöffnung klagte Inhaber Dr. Till Fuxius noch gegen die Stadt. Die Wogen scheinen sich geglättet zu haben, das Gesundheitsamt lobte das kooperative Verhalten des Apothekers. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Rezeptur-Verbot galt auch für die anderen Betriebe des Apothekers. Betroffen war unter anderem die Contzen-Apotheke. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Sie ist wie die Heilig-Geist-Apotheke, in der die tödliche Glukose-Mischung ausgegeben wurde, eine Filialapotheke. Die Hauptapotheke von Fuxius ist... Foto: APOTHEKE ADHOC
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... die Apotheke am Bilderstöckchen. In allen drei Betrieben sollen noch im November wieder Medikamente hergestellt und verkauft werden dürfen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Voraussichtlich gelte dieser Beschluss und ohne weitere Auflagen, teilte das Gesundheitsamt der Stadt Köln mit. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Um das Qualitätsmanagement zu verbessern, wurde unter anderem ein Prüfgerät angeschafft. Damit kann jeder Inhaltsstoff vor der Verwendung nochmals überprüft werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Der nächste Schritt in Richtung Normalität für Dr. Till Fuxius: Der Inhaber der Kölner Heilig-Geist-Apotheke darf in seinen Betrieben fortan wieder Medikamente selbst herstellen und verkaufen. Zwei Amtsapothekerinnen bescheinigten ein verbessertes Qualitätsmanagement, was die Erlaubnis ermöglichte. Unterdessen hat die Kölner Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen nach den Todesfällen durch eine verunreinigte Glukose-Mischung abgeschlossen. Die Entscheidung, ob es zu einem Gerichtsverfahren gegen die zwei wegen fahrlässiger Tötung verdächtigten Mitarbeiter kommt, steht noch aus.
Zu welchem Zeitpunkt Fuxius wieder Medikamente herstellen darf, stehe noch nicht fest, teilte die Stadt Köln mit. In Absprache mit dem NRW-Gesundheitsministerium solle dies aber noch im November geschehen. Das Gesundheitsamt gehe auch davon aus, dass der Beschluss dauerhaft und ohne Auflagen gelte. Die Regelung betrifft alle drei Betriebe des Apothekeninhabers: die Apotheke am Bilderstöcken, die Contzen-Apotheke und die Heilig-Geist-Apotheke.
In letzterer war im September einer schwangeren Frau ein verunreinigtes Glukose-Gemisch ausgegeben worden. Die werdende Mutter und ihr ungeborenes Kind starben nach der Einnahme der toxischen Mischung. Alle drei Apotheken wurden zwischenzeitlich auf Anweisung des NRW-Gesundheitsministeriums geschlossen. Nachdem die ermittelnde Staatsanwaltschaft ein vorsätzliches Verbrechen ausschließen konnte, durfte Fuxius seine Betriebe im Oktober wieder öffnen.
Dies galt jedoch unter der Auflage, dass in den drei Apotheken keine Arzneimittel hergestellt und verkauft werden durften. Nun wird auch diese Einschränkung wieder aufgehoben. Möglich machten dies Verbesserungen im Qualitätsmanagement, wie die Stadt Köln erklärte. Zwei Amtsapotheker bestätigten, dass „eine gegenseitige nachteilige Beeinflussung der Arzneimittel sowie Verwechslungen der Arzneimittel und der Ausgangsstoffe sowie des Verpackungs- und Kennzeichnungsmaterials“ fortan vermieden würde. Hierfür sei zum Beispiel ein Prüfgerät angeschafft worden, mit welchem jeder Inhaltsstoff vor der Verwendung nochmals identifiziert werden könne.
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