Mit dem Schrecken davongekommen

Auto kracht in Apothekentür

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Berlin -

Apotheker Thomas Neumann dachte eigentlich, dass er in seinen 40 Dienstjahren schon alles erlebt hat. Am vergangenen Freitag musste er jedoch feststellen, dass dem nicht so ist. Mit einem lauten Knall stand plötzlich ein Auto mitten in der Tür seiner Engel-Apotheke im sächsischen Görlitz.

Es passierte um die Mittagszeit: Eine Mitarbeiterin der Apotheke räumte grade die Regale in Eingangsnähe ein und zeichnete die Ware aus, als sie plötzlich aufschrie. Mit einem lauten Knall hatte sich ein 42-jähriger mit seinem Auto in der Tür der Apotheke verirrt. „Es handelte sich anscheinend um jemanden, der medizinische Probleme hat“, erklärt Neumann. Was genau dem Mann fehlte, weiß er jedoch nicht. Auf jeden Fall habe der Fahrer die Kontrolle über sein Auto verloren: Eigentlich muss an der Straßenecke abgebogen werden, der Mann jedoch fuhr schnurstracks geradeaus – mitten in den Eingang der Apotheke.

Schwangere Mitarbeiterin erleidet Schock

Zum Glück hätten sich zu diesem Zeitpunkt weder Passanten auf dem Gehweg aufgehalten, noch seien Kunden in der Apotheke gewesen. Seine Mitarbeiterin habe jedoch einen Schock erlitten. Das Erschreckende: Besagte Kollegin ist schwanger. „Wir haben sie deshalb mit ins Krankenhaus geschickt“, erklärt Neumann. Am Nachmittag sei sie jedoch wieder zurück gewesen und hätte glücklicherweise Entwarnung geben können. „Mutter und Kind geht es gut, sie sind beide wohlauf.“

Sorge vor folgenden Einbrüchen

So seien schließlich alle nochmal mit dem Schrecken davongekommen. Das Problem sei jedoch der entstandene Schaden gewesen: „Versuchen Sie mal freitags nachmittags jemanden zu bekommen, der Ihnen das zu macht“, erklärt der Apotheker. Schließlich habe ihm das Technische Hilfswerk zur Seite gestanden und eine Konstruktion aus Spanplatten und einem Rahmen in die Tür gesetzt. „Das ist schon stabil“, meint Neumann. Dennoch hat der Apotheker Sorge vor möglichen Einbrüchen. „Wir sind hier an der Grenze schon im Brennpunkt. Es gibt auch öfter mal Autodiebstähle und ähnliches.“ Deshalb lässt er den Bereich vorsichtshalber mit einer Kamera überwachen.

Der Schaden belaufe sich auf rund 15.000 bis 20.000 Euro. Denn nicht nur die Tür muss ersetzt werden – da sich vor der Apotheke einige Stufen befinden, muss neu gemauert, verputzt und gestrichen werden. Außerdem muss die Reklame der Apotheke neu angebracht werden. In Abstimmung mit der Versicherung wird nun die Reparatur geklärt. „Das ist jetzt alles noch eine Organisationsfrage“, meint Neumann.

 

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