Transportverbot

Absage: Keine Apotheken für Corona-Impfzentren

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Berlin -

Auch in Nordrhein-Westfalen werden die Apotheker bei der Zubereitung der Corona-Impfstoffe für die 53 landesweit verteilten Impfzentren nicht einbezogen. Das Gesundheitsministerium erteilte jetzt den Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe ein Absage: Nach der Rekonstitution dürften die Impfstoffe „nicht mehr transportiert werden“, habe der Hersteller mitgeteilt. Es handelt sich um den Impfstoff der Firma BioNTech.

„In o. g. Sache und bezogen auf unser Gespräch im MAGS am 11.11.2020 bedaure ich Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Beteiligung nordrhein-westfälischer Apotheken an der aseptischen Rekonstitution eines Sars-CoV2-Impfstoffes leider nicht möglich ist. Dem MAGS wurden keine Stabilitätsdaten zum Transport des rekonstituierten Impfstoffes vorgelegt. Ferner hat der pharmazeutische Unternehmer mitgeteilt, dass nach Rekonstitution der Impfstoff nicht mehr transportiert werden kann. lch bedanke mich für Ihren Einsatz und Ihr Engagement“, so das Schreiben des Gesundheitsministeriums (MAGS).

Zuvor hatte das Verband der Zytostatika herstellenden Apotheken (VZA) bei 53 NRW-Zyto-Apotheken abgefragt, ob und in welchem Umfang sie sich an der Rekonstitution des Impfstoffes beteiligen könnten. Daraufhin hatte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, erklärt, dass die Apotheken in NRW den Corona-Impfstoff so vorbereiten können, dass er in den Impfzentren sofort verabreicht werden kann. „Die Apotheken stehen bereit, bei der Corona-Impfung mitzuwirken. 100 der 4500 Apotheken in NRW werden den Impfstoff so vorbereiten können, dass er in den Impfstellen sofort verimpft werden kann“, sagte Preis der Rheinischen Post (RP).

Diese Apotheken verfügten über die nötigen Rein- und Kühlräume und das Fachpersonal: „Diese spezialisierten Apotheken sind flächendeckend in ganz NRW angesiedelt. Oft sind es Apotheken und Krankenhausapotheken, die auch Zytostatika herstellen.“ Laut Preis war geplant, dass die 100 Apotheken den Impfstoff aus den zentralen Impflagern angeliefert bekommen und ihn dann zur direkten Verimpfung vorbereiten. Die Impfstellen wie die in der Düsseldorfer Arena verabreichen ihn dann vor Ort oder statten mobile Impfteams aus, die etwa Alten- und Pflegeheime aufsuchen.

Wie in Bayern setzt jetzt aber auch NRW auf die Rekonstitution des BioNTech-Impfstoffes in den 53 Impfzentren. Ob dort pharmazeutisches Personal zum Einsatz kommt, ist noch nicht bekannt. Der mRNA-Impfstoff kommt als tiefgekühlt zu lagerndes Mehrdosenbehältnis auf den Markt. Pro Vial können nach dem Verdünnen mit NaCl 0,9 Prozent insgesamt fünf Impfdosen à 0,3 ml ausgeeinzelt werden.

Für die geplanten Impfzentren in allen bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten geht das Gesundheitsministerium davon aus, dass zwei jeweils fünfköpfige Teams binnen vier Stunden 100 Menschen impfen können. „Pro solchem Team ist ein Arzt notwendig“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Die übrigen Teammitglieder seien medizinisches Fachpersonal sowie Verwaltungskräfte.

Eine Beschäftigung von Apothekern oder PTA sei bisher nicht vorgesehen. Auch zur Aufbereitung des Impfstoffes sei es nicht nötig, pharmazeutisches Personal zu rekrutieren. Das Aufbereiten des Impfstoffes könnte von medizinischem Fachpersonal übernommen werden.

 

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