Bayer: Erfolg mit Vericiguat dpa/APOTHEKE ADHOC, 18.11.2019 14:33 Uhr
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Primärer Endpunkt erreicht: Bayer kann erste Erfolge für das Herzmedikament Vericiguat verzeichnen. Foto: Bayer
Berlin - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer kommt mit seinem Medikamentenkandidaten Vericiguat gegen Herzinsuffizienz voran: Eine Phase-III-Studie bei Patienten mit sich verschlechternder chronischer Herzinsuffizienz erreichte den primären Endpunkt.
Das Mittel habe das Risiko eines kardiovaskulären Todes oder Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz im Vergleich zu einem Placebo in Kombination mitverfügbaren Medikamenten verringert. Bayer entwickelt den Wirkstoff gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Merck. Analyst Wimal Kapadia von Bernstein Research hatte Vericiguat bereits vor Längerem als nächsten großen Treiber für die Wirkstoffentwicklung der Leverkusener bezeichnet. Herzinsuffizienz sei zwar ein von Pharmakonzernen hart umkämpftes Gebiet, doch hätte Vericiguat im Falle einer Zulassung gute Chancen im Wettbewerb, da eseinen neuartigen Mechanismus der Behandlung von Herzinsuffizienz biete.
Bei der Erkrankung ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und folglich Sauerstoff zu versorgen – der Organismus gerät in einen Teufelskreis. Bei eingeschränkter Pumpleistung sammelt sich das Blut in den großen Venen, der Körper schafft es nicht mehr, die Flüssigkeit zurückzuholen. Um keinen kompletten „Stau“ zu entwickeln, geht die überschüssige Flüssigkeit ins Gewebe – es kommt zu Ödemen.
Häufig kommt es auch zu Atemnot, die sich mit der geringen Auswurfleistung des Herzens in den Lungenkreislauf erklären lässt: Es kommt zu wenig Blut in die Lunge an, um ausreichend Sauerstoff aufzunehmen und den Körper damit zu versorgen. Nachts ist Atemnot meist schlimmer, weil der Körper in einer Ebene liegt und die Schwerkraft zusätzlich einen Rückfluss erschwert. Die Hälfte der Patienten mit Herzschwäche stirbt nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie innerhalb von vier Jahren, mehr als 50 Prozent der Betroffenen mit schwerer Herzinsuffizienz innerhalb eines Jahres.
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