PrEP: Werden Neuinfektionen sinken? APOTHEKE ADHOC/dpa, 24.11.2017 14:46 Uhr
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Zahl der HIV-Infektionen in Deutschland konstant: Kann die PrEP in den kommenden Jahren für einen Abwärtstrend sorgen? Foto: Rike/pixelio.de
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PrEP zum Vorzugspreis: Seit Ende September ist die Therapie für 50 Euro erhältlich. Apotheker Erik Tenberken hat mit Kollegen und Hexal ein entsprechendes Programm aufgelegt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Somit ist Emtricitabin/ Tenofovirdisoproxil Hexal neben Truvada als Generikum auch im Rahmen einer PrEP einsetzbar – die Kosten werden von den Krankenkassen jedoch nicht übernommen. Foto: Gilead
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Unter den Generikaherstellern kann Hexal neben der Behandlung einer HIV-Infektion auch auf eine Zulassung zur PrEP verweisen. Foto: Hexal
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Apotheker Erik Tenberken begann bereits Anfang der 1990er-Jahre aufgrund zahlreicher Aids-Fälle in seinem Freundeskreis, sich in der Aufklärung über die Krankheit einzusetzen, ging in Verhandlungen mit den Herstellern. Foto: NIAID/CDC
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Tenberken wollte die PrEP bezahlbar machen und konnte, nachdem Gilead sich nicht kooperativ zeigte, den Generika-Hersteller Hexal gewinnen, sein Truvada-Nachahmerpräparat in einem eigens für die PrEP ins Leben gerufenen Projektes patientenindividuell zu 28 Tabletten verblistern zu lassen. Für 50 Euro. Foto: Birken-Apotheke
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Der Apotheker hat für sein Projekt sein Blisterzentrum Kölsche Blister GmbH sowie deutschlandweit 60 Apotheken mit ins Boot geholt. Foto: Elke Hinkelbein
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Das Arzneimittel kann so günstig abgegeben werden, weil der Rabatt direkt an den Kunden weitergegeben wird. Lediglich die Kosten für die Verblisterung wird für die Preisberechnung nach Arznemittelpreisverordnung aufgeschlagen Foto: EZB
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Eine Verordnung erhält jedoch nur, wer auch eine entsprechende Untersuchung beim Arzt erhalten hat. Dieser muss ausschließen, dass der Patient bereits infiziert ist. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Arzneimittel wird im Rahmen der PrEP einmal täglich eingenommen. Indiziert ist das Arzneimittel in Kombination mit Safer-Sex bei Erwachsenen einem hohen HIV-Risiko um die Gefahr einer Virusinfektion zu minimieren. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Tenberken hatte im Oktober für sein Engagement den ReD-Award erhalten. Foto: Erik Tenberken
Ein Blick nach Frankreich legt nahe, dass es wohl auch in Deutschland noch mehr Bedarf gäbe: Dort beugen Streeck zufolge etwa 4500 Menschen mit der PrEP vor, allerdings könne sie dort auch von den Kassen übernommen werden. Für Deutschland schätzt Streeck 8000 Nutzer. Eine Übernahme der Kosten auch hier fordert die Deutsche Aids-Hilfe schon länger. Und die Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (DAGNÄ) rechnete vor, dass die Prophylaxe günstiger sei als die langfristige Behandlung HIV-Infizierter. Es geht um tausende Fälle, die demnach in den nächsten Jahren vermeidbar wären.
Laut einer Studie von Erasmus MC Rotterdam in Zusammenarbeit mit der DAGNÄ und dem RKI könnte die PrEP – die Einführung im kommenden Jahr vorausgesetzt – bis 2030 etwa 9000 HIV-Neuinfektionen verhindern. Ein Grund mehr für Tenberken, für die Erstattung durch die Krankenkasse zu kämpfen.
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