Job in Hamburg

Kroatische Kollegin: In Deutschland kann ich noch Apothekerin sein

, Uhr
Berlin -

Als sehr ambitioniert beschreibt sich Iva Musa selbst. Ihr bisheriger Lebensweg spiegelt auch genau das wider. Die Apothekerin aus Kroatien studierte in Zagreb, Urbino und Ljubljana. Ihre nächste Station heißt nun Deutschland. In Hamburg legte Musa erfolgreich die Apothekerzulassungsprüfung ab. Als nächstes stehen Spezialisierungen auf dem Plan. Dabei möchte die Pharmazeutin in Deutschland auch Wurzeln schlagen.

Hinter Musa liegen ereignisreiche Monate. Im Frühjahr kam sie nach Hamburg. Danach galt es im Rahmen der Zulassungsprüfung die nötigen Sprachkenntnisse vor der Apothekerkammer unter Beweis zu stellen. Musa lernte zwar zu Schulzeiten Deutsch, eine Auffrischung benötigte sie dennoch. Dazu kam ihr Praktikum in der im Norden der Hansestadt gelegenen Förster Apotheke. Das Leben leichter machten ihr die Kollegen. „Alle waren sehr hilfsbereit. Ich habe viele Menschen kennengelernt und alle waren fantastisch zu mir“, so Musa.

Mittlerweile sind alle Prüfungen und Praktika erfolgreich absolviert. Musa ist bereit für ihren ersten „richtigen“ Job in Deutschland. Schon früh war ihr klar, dass sie nicht in ihrem Heimatland Kroatien, sondern anderswo Karriere machen möchte. Die Wahl fiel schließlich auf Deutschland, da der Apothekerin das „traditionelle und komplexe System“ hierzulande gefällt. „Hier ist noch wichtiger als anderswo, die Kunden zu beraten“, erklärt Musa.

Schon als Kind stand ihr Berufswunsch fest. Vorgeprägt durch die Mutter, die als Ärztin arbeitet, interessierte sich Musa für Naturwissenschaften, vor allem für Chemie. Das Pharmaziestudium im Zagreb war die logische Folge. „Es war nicht immer einfach, aber es hat all meine Erwartungen erfüllt“, fasst Musa ihre Zeit an der Universität zusammen. Zusätzliche Erfahrungen sammelte sie als Erasmus-Studentin im italienischen Urbino und einem Praktikum in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana.

Der Einstieg ins Berufsleben verlief für Musa jedoch nicht nach Wunsch. In Zagreb arbeitete die Apothekerin in einem Pharmaunternehmen. Ein Job, der ihr nicht viel Freude bereitete: „Es war viel Arbeit, vor allem war ich oft im Büro. Da fehlte mir der Kontakt zum Kunden, ich stehe viel lieber in der Apotheke“, so Musa. Sie entschied sich für einen Neustart. Zunächst reiste sie mehrere Monate durch Südamerika. „Eine unvergessliche Erfahrung, ich empfehle das jedem“, berichtet die Kroatin.

Nachdem sie auf Reisen neue Kraft getankt hatte, folgte Anfang dieses Jahres der Umzug nach Deutschland. In ihrer neuen Heimat Hamburg hat sich Musa gut eingelebt: „Es ist eine sehr interessante Stadt, sehr grün. Und im Supermarkt und in Restaurants ist es hier sogar günstiger als in Zagreb.“ Zurzeit bewohnt die Apothekerin eine WG im Stadtteil St. Pauli. Ins berüchtigte Nachtleben des Hamburger Kiezes hat sie sich auch schon gewagt: „Eine aufregende Erfahrung.“ In ihrer Freizeit fotografiert Musa zudem leidenschaftlich gerne und lädt ihre Bilder auf der Plattform Shutterstock hoch, wo diese für User zum Download verfügbar sind.

Doch zuallererst ist Musa natürlich zum Arbeiten nach Deutschland gekommen. Auch wenn ihr das Deutsch sprechen manchmal noch schwerfiel, meisterte sie die Apothekerzulassungsprüfung ohne Probleme. Ihr nächster Job soll wieder in einer Apotheke sein. „Ich mag es, den Menschen zu helfen“, sagt Musa. Auch Spezialisierungen sollen in naher Zukunft folgen. Nur ob irgendwann eine eigene Apotheke leiten möchte, darüber hat sie sich noch keine Gedanken gemacht. Das werde die Zeit schon zeigen. In Deutschland will Musa jedoch definitiv bleiben.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
„Jeder Enttäuschung geht eine Erwartung voraus“
Paartherapie für OHG-Apotheker
Wegen Störung: Kein Antibiotikum fürs Kind
E-Rezept: Apotheker fordert Anschubfinanzierung

APOTHEKE ADHOC Debatte