Nach 30 Jahren will Bertram Spiegler einen Schlussstrich ziehen. Doch der Inhaber findet keinen Käufer für seine Carus-Apotheke in Dresden. Die Lage in Nähe zum Universitätsklinikum hat für ihn Potenzial – doch die Zahlen sehen nicht rosig aus. Um seine Angestellten über Tarif zu bezahlen und weitere Kosten zu decken, verzichtet der Rentner auf ein eigenes Gehalt.
Spiegler kam nach der Wende nach Ostdeutschland, in die Heimat seiner Eltern. Sie waren in den 1950er Jahren in den Westen geflüchtet und er wurde in Bayern geboren. Nach Stationen in den alten Bundesländern zog es ihn zurück nach Dresden – mit einem Plan. „Meine Großmutter wohnte dort, für mich war das kein Neuland“, sagt er.
Der 66-Jährige wollte sich dort selbstständig machen, traf jedoch zunächst auf Hürden. „Es war damals schwer, geeignete Räume zu finden, es war ein Engpass und brauchte zwei Jahre Zeit“, sagt er. 1995 fand er in der Nähe der Uniklinik eine passende Immobilie und eröffnete seine Carus-Apotheke.
Als er das Rentenalter ansteuerte, kam in ihm der Wunsch nach einer Nachfolgerin oder einen Nachfolger. Denn einfach die Apotheke schließen, sei keine Option, sagt er. „Ich suche seit ein bis zwei Jahren, erst einmal still und leise, jetzt werde ich etwas öffentlicher“, sagt er. Denn bisher blieben die Anfragen aus. „Es ist schwierig, einen Nachfolger zu finden. Es ist kein Interesse da, sich selbstständig zu machen“, klagt er.
Als Grund dafür nennt er die „unsicheren Zeiten“ für Apothekerinnen und Apotheker. Dazu komme, dass es „komfortabel“ sei, in einem Angestelltenverhältnis zu arbeiten. Die Löhne seien zuletzt immer weiter gestiegen. „Bei mir arbeitet keiner mehr eine 40-Stunden-Woche.“ Die Tarife und besonders die übertarifliche Bezahlung machten dies möglich.
Der Inhaber beschäftigt sieben Angestellte, die mittlerweile von den Verkaufsplänen wissen. Das sei auch gut so, denn die Betriebszahlen seien „nicht rosig“. Unter dem Strich stehe eine schwarze Null. Als Konsequenz auf die gestiegenen Kosten lebt Spiegler seit einem Jahr von seiner Rente, der Ertrag gehe an die Angestellten. „Wir versuchen jetzt gemeinsam, die Apotheke auf bessere Füße zu stellen.“
Denn nur dann könne eine geeignete Käuferin oder ein geeigneter Käufer gefunden werden. „Ich hoffe, dass ein junger, aktiver Apotheker kommt, der sich hier engagieren will. Aber die schauen – verständlicherweise – auf das Ergebnis.“ Deshalb liege jetzt ein Fokus auf der Kostenstruktur. „Für meine Mitarbeiter ist es ein Weckruf, wir drehen jetzt jeden Euro um.“ Mehr im Fokus stünden etwa Reimporte.
Denn die Schließung kommt für Spiegler nicht in Frage. Auch verschenken will er seinen Betrieb nicht. „Ich bleibe sonst noch eine Weile im Geschäft.“
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