Heilpflanze des Jahres 2023

Weinrebe: Von roten Weinblättern & Polyphenolen

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Berlin -

Jedes Jahr wird vom Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus (NHV Theophrastus) die Heilpflanze des Jahres gewählt. Dieses Mal fiel die Wahl überraschend auf die Weinrebe – denn sie dient nicht nur als Genussmittel, sondern hat auch zahlreiche medizinisch relevante Wirkungen und Einsatzgebiete.

„Mit der Weinrebe (Vitis vinifera) rückt eine Pflanze in den Mittelpunkt, die Arznei und Genuss verbindet“, erklärt der NHV Theophrastus und das Wahlgremium seine Entscheidung. „Der Weinstock hält besonders in seinen Früchten und Kernen, ja selbst in seinen Blättern, eine Fülle heilkräftiger Stoffe für uns bereit“, meint Konrad Jungnickel, Heilpraktiker und Vorsitzender des Wahlgremiums.

Gegen Venenleiden & zum Zellschutz

Die roten Weinblätter sind vor allem aus der Behandlung von Venenleiden bekannt. Traubenkerne und Traubenschalen enthalten außerdem antioxidative Polyphenole. Häufig finden sie unter dem Namen OPC (Oligomere Proanthocyanidine) Verwendung. „Der Wein ist, wie viele weitere Gewächse, ein wahrer Naturschatz.“

Die Heilpflanze des aktuellen Jahres ist die Brennnessel: Die im Garten eher unbeliebte Pflanze ist ein wichtiger Teil der Phytotherapie. In der Apotheke finden die Droge meist als Bestandteil von Blasen- und Nierentees Anwendung, da die Blätter der Pflanze diuretisch wirken. Doch auch bei Rheuma kann sie helfen. Brennnesselextrakte können die Ausschüttung bestimmter Zytokine hemmen. Darüber hinaus blockiert die Droge die Cyclooxygenase (COX). Die Entzündungskaskade wird unterbrochen, sodass Rheumapatient:innen weniger Schmerzen haben. Die beiden in den Brennhaaren enthaltenen Stoffe Actelycholin und Serotonin können Gelenksschmerzen lindern, indem sie dort die Durchblutung steigern. Auch als externe Einreibung findet die Brennnessel Anwendung, hier in Form von Tinkturen oder Cremes.

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