Einige Menschen leiden immer wieder unter Lippenherpes. Wenn die juckenden Bläschen im Sommer oder gar beim Strandurlaub zum Vorschein kommen, ist das besonders ärgerlich. Doch warum bricht Lippenherpes so oft im Sommer aus? Wie können sich Betroffene schützen und was hilft, um die Symptome schnellstmöglich loszuwerden?
Doch was, wenn der Herpes trotz aller Pflege und Vorsicht ausbricht? Meist wird ein Virustatikum als Creme für die lokale Behandlung empfohlen: Zu den Klassikern gehören Aciclovir und Penciclovir. Die Behandlung sollte bereits beim ersten Kribbeln begonnen werden, denn die Virusvermehrung findet hauptsächlich in den ersten 48 Stunden nach dem Ausbruch statt. Sind die Bläschen bereits aufgeplatzt, ist es schon zu spät für die antiviralen Wirkstoffe.
Eine Alternative zu Cremes sind Herpes-Patches (z.B. Compeed, J&J). Die Hydrokolloid-Pflaster sind wirkstofffrei und decken den infizierten Bereich ab – somit werden Übertragung und Ausbreitung der Viren unterbunden. Das Pflaster nimmt zudem das Bläschensekret und sorgt für ein ideales feuchtes Wundheilungsmilieu. Die Wunde heilt schneller ab und die Krustenbildung ist vermindert. Außerdem schützen die Pflaster auch vor äußeren Reizen, Schutz oder Bakterien. Das Patch haftet bis zu zwölf Stunden und kann überschminkt werden. Sie dürfen jedoch nicht eigenständig abgelöst werden, da die Wunde sonst aufreißen kann.
Bei Lippenherpes kann auch das Medizinprodukt Herpotherm von Mibetec eingesetzt werden. Es handelt sich um eine Art Stift mit einer keramischen Kontaktfläche an der ein kurzer konzentrierter Wärmeimplus von etwa 51 Grad erzeugt wird. Die Temperatur wird für etwa drei Sekunden aufrechterhalten – solange sollte auch Kontakt mit der betroffenen Körperstelle bestehen. Das physikalische Verfahren ist auch für Schwangere, Allergiker und Kinder geeignet.
Herpes kann durch Tröpfcheninfektion über den Speichel durch Husten, Niesen oder Sprechen übertragen werden. Möglich ist auch eine Infizierung durch das gemeinsame Benutzen von Gläsern, Besteck oder Lippenstiften per Schmierinfektion, daher sollten die Betroffenen Flaschen oder Gläser nicht weitergeben, aus denen sie bereits getrunken haben. Ein direkter Kontakt durch Berührung oder Küssen kann die Viren ebenfalls übertragen. Vorsicht ist auch bei Handtüchern und Waschlappen geboten, die weiter benutzt werden.
Zum Auftragen der Cremes eignen sich Wattestäbchen, diese können nach Gebrauch entsorgt werden. Wer dennoch die Arzneimittel mit den Fingern auftragen will, sollte vor und nach der Behandlung die Hände gut waschen und desinfizieren. Ist die Verkrustungsphase überstanden und das Bläschen abgeheilt, sollten die Betroffene die Zahnbürste wechseln.
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