Arzneimittelausgaben

VFA: Rabattverträge taugen nichts

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Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) hält das Instrument der Rabattverträge zur Kostensenkung für wenig effektiv: Im vergangenen Jahr hätten die Krankenkassen lediglich knapp 90 Millionen Euro mit den Rabattvereinbarungen gespart. Das geht aus dem Arzneimittel-Atlas 2008 hervor, den das IGES Institut im Auftrag des VFA zum dritten Mal erstellt hat. Demnach stehen den Einsparungen in Höhe von 350 Millionen Euro entgangene Zuzahlungen der Versicherten von 240 Millionen gegenüber.

„Hier bewahrheitet sich unsere Befürchtung, dass dieses Instrumentarium nur schleppend in Gang kommt, weil der Gesetzgeber versäumt hat, wichtige Rahmenbedingungen zu setzen“, sagte die VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer. Eine Grundsatzentscheidung zur Anwendbarkeit des Wettbewerbs- und Kartellrechts könnte laut Yzer „mehr Dynamik in das Marktgeschehen bringen“.

Zu den steigenden Arzneimittelausgaben der Krankenkassen sagte Yzer, Hauptkostentreiber sei die Politik selbst. Beinahe die Hälfte der Steigerung von 1,6 Milliarden Euro auf 28 Milliarden Euro im Jahr 2007 sei eine Folge der Mehrwertsteuererhöhung. Der VFA erneuerte seine Forderung nach einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel. Damit könnte das Gesundheitssystem um 2,8 Milliarden Euro entlastet werden, sagte Yzer, „mit allen positiven Folgen für die Lohnnebenkosten und damit letztlich für die Konjunktur“.

Laut Arzneimittel-Atlas steigen die Ausgaben seit Jahren parallel zum Verbrauch. IGES-Leiter Professor Dr. Bertram Häussler erwartet mittelfristig eine Stabilisierung der Ausgaben bei Volkskrankheiten wie Bluthochdruck. In drei bis vier Jahren könnte der Behandlungsbedarf gedeckt sein, so Häussler.

Unberechenbare Mehrkosten sieht er dagegen etwa in der Entwicklung neuer Krebsmedikamente. Die Pipelines der Unternehmen bei Medikamenten gegen schwere Erkrankungen seien gut gefüllt, sagte Häussler. Yzer dürfte das freuen. Ihren Angaben zufolge entfielen in Deutschland 2006 nur 5,2 Prozent der Ausgaben auf innovative Medikamente, die in den vergangenen fünf Jahren auf den Markt gekommen waren - verglichen mit 18 Prozent in Schweden o je 13 Prozent in Frankreich und Italien.

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